GEHT WÄHLEN!
Zu unserem Titelthema zur Bundestagswahl 2017 hat Stephan Raab fünf Interviews mit fünf engagierten Nachwuchspolitikern geführt:
Niklas Schell (18): “Jeder Abgeordnete ist nur seinem Gewissen verantwortlich”:
„Sapere aude; Habe Mut dich deines Verstandes zu bedienen“, war der Auslöser für Niklas sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. Als in der achten Klasse im Geschichtsunterricht die Französische Revolution und der Kategorische Imperativ auf dem Lehrplan standen, wurde ihm plötzlich eines deutlich. „Zunächst ziemlich oberflächlich behandelt, entwickele sich jedoch die Haltung, das eigene Handeln rechtfertigen müssen zu können und nur dem eigenen Gewissen verpflichtet zu sein“, erklärt er.
Isabella-Ines Ritter (24): “Es geht um unsere Zukunft”:
„Politik hat mich eigentlich schon mein ganzes Leben begleitet“, beginnt Isabella. Als Kind deutschstämmiger aus Rumänien hat sie schon früh den Geschichten ihrer Eltern und Großeltern gelauscht. „So konnte ich nachvollziehen, wie es ihnen in Zeiten des Kommunismus unter Nicolae Ceauceșcu ergangen ist“, meint sie weiter. Ihre Eltern haben sie in ihrem politischen Bestreben stets unterstützt, doch war es vor allem die lokale Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, die sie inspiriert und auf ihrem Weg begleitet hat.
Philipp Natho (31): “Ich wollte nicht wie die anderen nur meckern”:
„Schon in der Grundschule habe ich mich für Politik interessiert. Ich war Klassensprecher, Schülervertreter und später habe ich mit an der Schülerzeitung gearbeitet“, erinnert sich Philipp Natho an die Anfänge seines langen Interesses und Engagement für Politik zurück. Später waren es die sozialen Netzwerke, die ihn politisiert haben. „Ich wollte nicht wie die anderen nur meckern, sondern selber aktiv werden“, begründet Philipp Natho seinen Entschluss aktiv in der Politik mitzuwirken.
Luis Dirmeier (19): “Ohne Inhalte Wahlen gewinnen”:
Im Laufe seines langjährigen Engagements hat Luis bereits viele positive, aber auch negative Erfahrungen sammeln können. „Es freut mich sehr, dass die CSU bei den letzten Landtagswahlen wieder die absolute Mehrheit erringen konnte“, erklärt er stolz. Eine erneute Kandidatur von Bundeskanzlerin Merkel sieht er jedoch als kritisch an, bedauert die mögliche Option einer weiteren Amtszeit von Angela Merkel. „Im Wahlkampf 2017 habe ich gelernt, dass man auch ohne erkennbare Inhalte Spitzenkandidatin bleibt und Wahlen gewinnen kann“, zieht Luis als Zwischenfazit im Vorfeld der Bundestagswahl im September.
Frederica Woelk (23): “Zurückhaltung ist nicht immer positiv”:
“Eigentlich hatte ich lange Zeit nichts mit Politik zu tun”, meint die Deutschitalienerin Federica Woelk, auf die Frage nach den Ursprüngen ihres politischen Interesses. Dies sei eigentlich eine sehr komplizierte Frage, aber als sie auf einmal Sozialkunde in der Schule bekamen, da sei das Interesse an der Politik fast automatisch immer größer geworden. “Damals war ich etwa 16 Jahre alt. Es war vor allem mein damaliger Sozialkundelehrer, der meine Liebe zur Politik geweckt hat, indem er mit uns über tagespolitische Ereignisse diskutiert hat. Zumal, Italien ist ein sehr politisches Pflaster. Da gibt es kaum eine Möglichkeit sich dieser zu entziehen.”
Schließlich hat Tatjana Brütting einen Kommentar verfasst, für alle, die vor haben die AfD zu wählen und das lieber nicht tun sollten:
Die Wahl steht kurz bevor und seit Wochen mache auch ich mir Gedanken welcher Partei ich meine Stimme geben soll. Diese Wahl fällt mir nicht leicht und ich verstehe auch, dass sie vermutlich vielen von euch nicht leichtfällt. Ich persönlich schwanke nicht nur zwischen zwei Parteien, sondern zwischen vier. Trotzdem steht für mich fest, dass mein Kreuz am 24.9. auf keinen Fall bei der AfD landen wird – warum möchte ich euch kurz erklären.