Barack Hussein Obama jr. – Der Multikulti-Politiker
“Ich verlange von euch zu glauben. Und das nicht einfach nur in meine Fähigkeit, den wirklichen Wechsel in Washington zu erreichen… sondern in eure eigene Fähigkeit, dies zu tun.” – Spruch auf seiner Wahl-Homepage.
Mit einem schwarzem kenianischen Vater, einer weißen amerikanischen Mutter, geboren 1961 auf Hawaii und erzogen von einem indonesischem Ölmanager in Jakarta ist Barack Obama wohl der internationalste Kandidat für die diesjährig anstehenden Wahlen. Nach Hawaii verbrachte Obama also seine ersten Kindheitsjahre in Jakarta und ging dort zunächst in eine katholische Schule, danach in eine staatliche. Entgegen einiger Behauptungen der so genannten bösen Zungen war sein Stiefvater kein praktizierender Moslem und seine Schule auch nicht radikalislamisch. In seiner frühen Jugend kam der gebürtige Hawaiianer zurück auf die Insel, besuchte dort eine renommierte Privatschule und schloss diese mit Auszeichnung ab.Nach der Schule studierte er Politikwissenschaften, arbeitete erst für ein Wirtschaftsunternehmen, dann für gemeinnützige Organisationen und studierte zudem noch Jura, worin er abschließend den Doktorgrad erreichte. Bis 2004 hatte er sogar einen Lehrstuhl für Verfassungsrecht inne. Erste politische Erfahrungen machte er ab 1992 als Landespolitiker in Illinois, hierbei galt er als linksliberaler Sozialpolitiker und setzte sich unter anderem für die Rechte von Schwulen und Lesben, für mehr Leistungen durch Krankenversicherungen und die Pflicht ein, Vernehmungen die für Todesurteile verwandt werden sollen, auf Video aufzuzeichnen.
Erste Gerüchte, er wolle für die Wahl 2008 zum US-Präsidenten kandidieren dementierte er zunächst, was mittlerweile jedoch hinfällig ist. Derzeit liefert er sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seiner Parteikollegin Hillary Clinton. Im Wahlkampf wurde besonders seine kritische Haltung gegenüber dem Irak-Krieg und der (natürlich) der Bush-Regierung populär. Er sei nicht gegen jeden Krieg, nur gegen “dumme Kriege”.John Sidney McCain III – Der ehemalige Kriegsgefangene und Vietnam-Veteran
“Wissen Sie, ich habe all diese Jahre in einem Gefangenenlager in Nord-Vietnam verbracht, festgehalten in der Dunkelheit, ernährt von Abfall – warum zum Teufel würde ich das alles nochmal tun wollen?” – Antwort auf die Frage David Lettermans, ob er 2008 auch als Kandidat für die US-Vize-Präsidentschaft zur Verfügung stehen würde.
Genau wie Obama kann John McCain von sich behaupten, an einem recht illustren Ort geboren zu sein. Zum Zeitpunkt seiner Geburt 1936 war sein Vater, ein Admiral der US-Navy, in der Panamakanalzone stationiert. Seine schulische Ausbildung genoss er an insgesamt zwanzig verschiedenen Schulen, von denen einige Teil von Militärbasen waren. So folgte er auch dem Beispiel seines Vaters und seines Großvaters und ging zur Offizierschule der US-Navy. Nach Abschluss dieser Schule und seiner militärischen Ausbildung nahm er als Marine-Flieger am Vietnam-Krieg teil, wurde dort abgeschossen und verbrachte mehrere Jahre in vietnamesischer Gefangenschaft.
Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft war er noch acht Jahre Soldat, erlangte in dieser Zeit zahlreiche militärische Auszeichnungen und verließ die Armee 1981 im Dienstgrad des Captains, was im Deutschen in etwa dem Dienstgrad eines Hauptmannes entsprechen würde. Ein Jahr später begann seine politische Laufbahn, als er in das Repräsentantenhaus des Staates Arizona gewählt wurde. Fünf Jahre später bekam er einen Sitz im Senat von Arizona und legte einen seiner Politikschwerpunkte auf das Folterverbot und die würdevolle Behandlung von Gefangenen. Terroristen seien zwar die Quintessenz des Bösen, es ginge jedoch auch um die Werte für die Amerika stehe.
Für den Wahlkampf 2008 machte er das parteiinterne Rennen vor Mike Huckabee. Trotz seiner Popularität und der Unterstützung von zum Beispiel Arnold Schwarzenegger gilt er dem konservativen Flügel seiner Partei als zu liberal, so machte er sich zum Beispiel für Sozialprogramme stark, befürwortet eine liberalere Einwanderungspolitik und ist zwar gegen homosexuelle Ehen, aber für eingetragene Partnerschaften.
Hillary Clinton – Politik-Routinier, und… die Ehefrau von Bill
“Menschen reagieren nun mal aufeinander, indem sie einander in die Augen sehen und nicht nur auf die Worte achten, sondern auf alle Signale, die von einer Person ausgehen. Wenn man sagen muss, Jacques oder Gerhard oder Tony, dies ist etwas, woran ich glaube und wofür ich deine Unterstützung brauche, kommt man ohne persönliche Beziehungen gar nicht aus.” – äußerte sie sich jüngst im Spiegel-Interview.
Für viele Menschen ist Hillary Clinton mit Sicherheit zunächst mal die Ehefrau des ehemaligen Präsidenten der USA – Bill Clinton… mit dem sie seit 1975 verheiratet ist. Bis dahin, und auch danach, machten jedoch weitaus mehr Dinge die womöglich erste Präsidentin der USA aus. So wurde sie 1947 im vergleichsweise unspektakulären Chicago, Illinois geboren und wuchs in einer methodistischen, kirchlich aktiven Familie auf. Sie besuchte eine Elite-College, studierte Jura und lernte während des Studiums Bill, den späteren Präsidenten der USA, kennen. Nach dem Studium war sie als Rechtsanwältin in einer renommierten Kanzlei tätig und bekleidete zudem eine Professorenstelle für die Rechstwissenschaften.
Diese Stelle gab sie jedoch unverzüglich auf, als ihr Mann zum Gouverneur von Arkansas gewählt wurde. In der Folgezeit war sie politisch zwar nich komplett inaktiv, legte ihren Schwerpunkt jedoch auf die Unterstützung ihres Mannes. Als dieser 1992 dann zum Präsidenten gewählt wurde, zog sie mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter Chelsea ins weiße Haus. Sie setzte sich sehr für die weltweiten Frauen- und Menschenrechte und den Kinderschutz ein.
Ihre eigene politische Laufbahn begann 2000 im Bundesstaat New York, als sie dort zur Senatorin gewählt und in der nächsten Legislaturperiode in ihrem Amt bestätigt wurde. Ihre Kandidatur für das Amt des Präsidenten der USA wurde erwartet, zunächst jedoch nicht als sehr aussichtsreich erachtet. Mit einem enorm finanzkräftigen Wahlkampf konnte sie ihre Chancen jedoch verbessern und liefert sich jetzt innerhal der eigenen Partei ein hartes Gefecht darum, wer denn jetzt die Demokraten vertreten darf. Hochinteressant sind einige Punkte ihres Wahlkampfprogramms wie Energieunabhängigkeit und globale Erwärmung, das Beenden des Irak-Krieges und vor allem der Wiederherstellung des Ansehens der USA in der Welt.
(Text: Martin Böcker)