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Kleines Land – große Not

Der Welthungerindex zur Lage in den vergangenen 25 Jahren besagt, es sei das ärmste Land der Welt – laut der UNO leben rund 90 Prozent der Bevölkerung in absoluter Armut und ungefähr ein Drittel der Bürger ist nicht nur arm, sondern auch noch hungrig. Die Lage im kleinen afrikanischen Land Burundi ist gravierend. Wie kam es dazu, dass so viele Menschen  dort extrem benachteiligt sind und wie versucht man, die Lage zu verbessern?
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Bewaffnete Konflikte, unbeschönigt auch als Bürgerkrieg zu bezeichnen, verbreitete Abhängigkeit von der Landwirtschaft, zu wenige nutzbare Böden und eine hohe Bevölkerungsdichte haben Burundi zu dem gemacht, was es heute ist: Ein in höchstem Maße benachteiligtes Land, das dringend Hilfe benötigt. Dem verheerenden Bürgerkrieg liegen ethnische Konflikte zwischen den zwei einheimischen Stämmen Hutu und Tutsi zugrunde.

Dank der Vermittlung von Nelson Mandela konnten sich die beiden Gruppen im Jahr 2000 auf ein Friedensabkommen einigen. Der Frieden wird jedoch nicht als stabil angesehen. Der Konflikt zwischen den Erbfeinden – schon im 14. Jahrhundert waren die beiden Stämme feindlich gestimmt, da die Tutsi dafür sorgten, dass die Hutu sich ihnen unterwarfen – könnte jederzeit wieder ausbrechen. Nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Wirtschaft hat extrem unter dem Krieg gelitten und leidet immer noch.

Die Bauern können die wachsende Bevölkerung kaum versorgen und die mangelhafte Infrastruktur bremst jede positive Entwicklung aus. Auch in Bezug auf die starke Dominanz des primären Sektors in der Wirtschaft ist eine deutliche Besserung kaum in Sicht. Ungefähr 90 Prozent der Bevölkerung leben in einer ländlichen Siedlung, denn Burundi ist auch was die Verstädterung angeht weit hinterher.
Genau an diesen Problemfeldern setzen mehrere Hilfsorganisationen an. Eine davon ist die Welthungerhilfe.

Um die landwirtschaftlichen Probleme zu kompensieren hat diese Organisation unter anderem den Anbau von Pflanzen gefördert, die auch auf weniger fruchtbarem Boden gedeihen und Ziegen an die Bürger verteilt. So konnte nach eigenen Angaben ungefähr 500 000 der knapp acht ein halb Millionen Einwohner zumindest in einem gewissen Rahmen geholfen werden. Zudem werden Menschen unterstützt, die sich im Bereich der Dienstleistung eine Existenz aufbauen wollen, damit langfristig eine Alternative zur bei weitem überlasteten Landwirtschaft geboten ist.

Auch die Fundation Stamm unterstützt das ärmste Land der Welt. Diese Organisation setzt sich für Kinder ein. Viele sind gezwungen, sich mit ihren Eltern auf Nahrungssuche zu begeben anstatt zur Schule zu gehen. Die Fundation Stamm versucht   die Kinder vor allem mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen und damit die Grundbedürfnisse zu stillen.

Project Human Aid, Unicef, Burundikids e.V. und einige weitere Hilfsorganisationen sind ebenfalls in Burundi aktiv. Doch auch ,wenn das ostafrikanische Land eines der kleinsten Länder der Erde ist, ist es doch aufgrund der großen Not und der hohen Bevölkerungsdichte kaum überschaubar und es ist eigentlich undenkbar, dass die Hungersnot in naher Zukunft vollständig besiegt werden kann.

(Text: Melanie Nees)

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