Russland und Deutschland verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Alte Freunde könnte man die beiden Länder nennen. In der jüngeren Zeit kriselt es aber in den Deutsch-Russischen Beziehungen. Hier erzählen sechs Russen, was sie von Deutschland halten und wie sich ihre Sicht in den letzten Monaten geändert hat.[divide]
Russland und Deutschland verbindet eine mehr als 250-jährige gemeinsame Geschichte. 400.000 Deutsche leben heute in Russland und es gibt 221.000 Russen, die in Deutschland leben. In den letzten 25 Jahren ist eine intensive Zusammenarbeit entstanden, auf politischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene. Das zeigen unter anderem Institutionen wie der Deutsch-Russische Jugendaustausch, das Goethe Institut in Moskau und Veranstaltungen wie das „Russland-Jahr“ in Deutschland (und das „Deutschland-Jahr“ in Russland).
Die Deutschen sind nach wie vor beliebt und angesehen
In Russland wird Deutschland und die Deutschen durchweg als positiv empfunden. Auch hier in Wolgograd, dem ehemaligen Stalingrad, das während des zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört wurde, habe ich noch nie Anfeindungen erlebt. Die Russen sind sehr interessiert und sind sehr stolz auf ihre zwei, drei Wörter Deutsch, die hier alle können. Die besagten Wörter sind entweder „Mutter“, „Vater“, „Danke“, „arbeiten“ „das ist phantastisch“ oder „Hände hoch“. Ja kein Scherz!
Deutsch ist hier nach Englisch immer noch die beliebteste Fremdsprache. Viele Russen wünschen sich, mal nach Deutschland fahren zu können. Sie empfinden Deutschland als „interessant“, „kulturell-wertvoll“, „sauber“ und dort „geht eben alles mit rechten Dingen zu“. Die Deutschen empfinden sie als fleißig, ehrgeizig, diszipliniert, aber auch mal als egoistisch, kalt und herzlos. Auch sehr charakteristisch ist, dass deutsche Produkte stets mit einer deutschen Flagge und dem Etikett „Echte Deutsche Qualität“ gekennzeichnet sind. Aber psst, liebe Russen, unsere „echten deutschen Produkte“ werden auch alle in China hergestellt. 😉
Die politische Beziehung friert eher ein
Auf politischer Ebene ist unsere „Freundschaft“ (Schröder und Putin sollen ja ganz dicke Kumpels sein) jetzt etwas eingeschlafen: Angie und Wowa vertragen sich bekanntermaßen ja nicht ganz so gut. Aber alte, gute Freunde trennt ja so schnell erst mal nichts. Die nachfolgenden O-Töne zeigen, dass unsere Freundschaft auf individueller Ebene nicht zerbrochen ist. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch bald auf politischer Ebene wieder besser läuft, um unsere lange gemeinsame Geschichte wäre es sonst ziemlich schade. Vielleicht kann Schröder ja was richten? Der scheint doch Russland richtig gut zu verstehen. 🙂
Anna, Studentin, Wolgograd
„Ich denke, dass Deutschland ein reiches Land ist und, dass der Lebensstandard sehr viel höher ist als in Russland. Ich weiß, dass die Menschen in Deutschland besser leben, weil meine Freunde dort waren und auch meine Mutter bestätigte mir es. Was die Politik Deutschlands betrifft, so finde ich, dass es nicht ganz berechtigt ist, dass Deutschland zusammen mit der Europäischen Union versucht, andere Länder zu beeinflussen.“
Susana, 22, Studentin, Wolgograd
„Im Moment studiere ich Deutsch als zweite Fremdsprache, in der Zukunft möchte ich demnach als Übersetzer arbeiten. Ich würde Deutsch gerne auf fortgeschrittenem Niveau beherrschen, weil ich plane später einmal Deutschland zu besuchen. Heute ist Deutschland ein sehr entwickelter Staat in Europa mit einem stabilen wirtschaftlichen System. Für mich ist Deutschland ein Land, das seine Bürger mit allem Notwendigen versorgt, zum Beispiel mit Bildung, mit einer medizinischen Versorgung und so weiter. Und ebenso erschafft es die Bedingungen für eine gute Zukunft.
Ich habe Freunde aus Deutschland, die ich kennenlernte als sie ein Auslandssemester in Russland absolvierten. Sie sind immer bereit, mir zu helfen, wenn ich sie darum bitte. Deutsche sind sehr freundlich, interessant und verantwortungsbewusst. Und sie lachen nie über meine Aussprache.“
Darina, Studentin, Berlin, Sankt-Petersburg
„Es ist nicht einfach. Als erstes möchte ich klarstellen, dass meine persönlichen Beziehungen zu den Deutschen und Deutschland nicht mit der politischen Situation zwischen den Ländern oder zwischen Russland und der EU, um es auf eine höhere Ebene zu heben, zusammenhängt. Ich hatte bereits mehrere Male eine großartige Zusammenarbeit mit deutschen Journalisten. Seit dieser Woche lebe ich in Berlin und studiere an der FU. Ich finde, die deutsche Art zu leben – Organisation und Verantwortung – ist etwas, was Russland von Deutschland lernen kann.
Warum sollte sich meine Meinung zu Deutschland wegen der Ukraine-Krise geändert haben? Meine Meinung zur russischen Elite und der Regierung hat sich geändert. Vielleicht auch nicht nur zur russischen Regierung, aber damit haben die Menschen, die unter der Regierung – beider Seiten – leben, doch nichts zu tun. Als Journalistin bevorzuge ich Fakten, nicht Emotionen. Um hier ein ziemlich konkretes Beispiel zu nennen: Private Geschäftsabmachungen in der Energie-Branche sind für Geschäftsleute aus Russland und Deutschland fast unmöglich geworden. Und wieder: Das ist nicht die Schuld der einfachen Bürger.“
Wsevolod, 24, Ingenieur, Moskau
„Ich finde, dass Deutschland momentan die größte Kraft in Europa ist und es besitzt auch die stärkste Wirtschaft in Europa. Ich glaube nicht, dass Deutschland ein Feind Russlands ist und auch nicht, dass es zu einem Feind werden kann. Ganz im Gegenteil, ich denke, dass wir gute Partner sein könnten und, dass Russen und Deutsche viele gemeinsame Eigenschaften haben. Gleichzeitig hat Deutschland Verbindungen mit den USA, deshalb kooperiert Deutschland mit ihnen.“
Ewgenija, Studentin, Wolgograd
„Ich war noch nie in Deutschland, aber ich brachte Deutschland und den Deutschen immer Anerkennung entgegen. Ich liebe die Deutsche Sprache und ich mag das Land sehr. Es ist ein interessantes und schönes Land für mich. Meine Beziehung zu Deutschland hat sich auch im Zuge der Sanktionen, die unter anderem von Deutschland auf Russland verhängt wurden, nicht verändert. Ich finde, man sollte, dass was in der Politik geschieht nicht einfach so mit den Bewohnern eines Landes assoziieren. Die deutsche Sprache ist sehr schön. Deutschland ist ein einzigartiges Land mit seiner eigenen Mentalität und seinen eigenen Traditionen.“
Wiktoria, 20, Studentin, Wolgograd
„Mir gefällt Deutschland. Ich habe vor im Sommer auch dorthin zu fahren und lerne im Moment die Sprache. Was die Deutschen angeht, denke ich, dass es wie in jedem Land, schlechte und gute Menschen gibt. Es freut mich sehr, dass ich in Wolgograd sehr häufig Deutsche sehe. Ich habe schon mehrmals Deutsche an den Feierlichkeiten des 2. Februars und 9. Mais getroffen. Mich ärgert es sehr, wenn andere Leute Deutsche „Nazis“ nennen, nur weil sie Deutsche sind.
Die Sanktionen haben meine Meinung über Deutschland nicht zum Schlechten geändert. Ich glaube nicht, dass die Deutschen die Situation in der Ukraine so sehen, wie es zum Beispiel, die Amerikaner tun. Damit meine ich, dass andere Länder, Russland als Aggressor sehen und, dass es die Krim „annektiert“ hat. Ich glaube auch nicht, dass alle Deutschen den Erlass der Sanktionen unterstützen.
Aber Deutschland, als wirtschaftliche Leitfigur in Europa, sollte zwischen seinen engen Beziehungen mit den USA und seiner Partnerschaft mit Russland manövrieren. Ich glaube, es ist nicht ausgeschlossen, dass diese ganze Geschichte mit den Sanktionen bald enden könnte, mit der Unterstützung Deutschlands.“
(Text und Foto: Miriam Gräf)
Deutsch-Russische Freundschaft trotz des Opferreichen Waffengangs zwischen unseren Völkern,
ließ ehrliche Freundschaften , Volkswirtschaftliche- u. Handelsbeziehungen zu beider Nutzen zu.
USA u.d EU-Diktatur verfügten Russland-Sanktionen wegen der Krim ect um Russland zu diszipli-
nieren u. wirtschaftlich schwer zu schädigen! Besonders hart trafen diese Sanktionen BRD u. Frankreich, selbstverständlich auch die übrigen EU-Staaten!! BRD bis 2099 Kriegsbeute der Allierten besonders der dominanten USA, deren willfähriger Erfüllungsgehilfe BK. Merkel mit parlamentarischem Gefolge ist – voller begeisterter Zustimmung zum Wohlwollen der USA und der USA-willfährigen EU-Diktatur wurden weitere Russland-Sanktionen ohne Ende beschlossen , auch
zum nachteiligen volkswirtschaftlichen Schaden d, BRD u. Frankreich als auch der anderen EU-Staaten!!! Die Vasallenabhängigkeit von den USA u. die EU-Vasallen -Politik macht dies möglich! USA hat mit der willfährigen, mutlosen, alternativlosen EU-Diktatur u. ihren Politikern leichtes Spiel auch selbstzerstörende u. volkswirtschaftliche dumme Anordungen zu treffen u.
durchzusetzen! EU-Staaten , bei vitalen eigenen Staatsangelegenheiten, müssen alleine und nicht durch die EU-Diktatur entscheiden, diese ist ohnehin USA-bestimmt und liegt weit weg – übern Atlantik !