Solarstrom vom eigenen Dach, Heizungswärme aus der Erde und eine Dämmung so kompakt wie möglich: Heute gibt es viele Optionen, Energie zu sparen und erneuerbare Energien zu nutzen. Eigenheimbesitzer meiden so die immer weiter steigenden Preise für Gas, Öl und Strom. Doch ökologisch Bauen und Sanieren kostet. Der Bund fördert Energiesparer daher mit zinsgünstigen Krediten, finanziellen Zuschüssen und der Möglichkeit zur Steuerabschreibung. Auch Länder und Kommunen unterstützen das CO2-Sparen. Doch bevor sich der Häuslebauer von nebenan in seinem heimischen Paradies mit Photovoltaik-Dach und Blockheizkraftwerk niederlassen kann, muss er sich durch den Förder-Dschungel kämpfen.
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Um dem Klimaschutzpaket gerecht zu werden, hat sich der Bundestag ehrgeizige Ziele gesetzt: Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) ist der Anteil regenerativer Energien am gesamten Energieverbrauch seit Anfang dieses Jahrtausends stark gestiegen. Mit dem im Juni verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz soll sich dieser Anteil für Strom und Wärme in den nächsten zwölf Jahren nochmals verdoppeln.
Von diesem Ausbau profitiert die Branche der erneuerbaren Energien: 2007 erzielte sie einen Umsatz in Höhe von 25 Milliarden Euro, die Beschäftigtenzahlen sind um 100 Prozent gestiegen. Doch was dem einen finanziellen Zuwachs gewährt, kostet den anderen. Welche Möglichkeiten zur finanziellen Förderung gibt es für Energiesparer, die ökologisch bauen und wohnen wollen? Auf der Suche nach ersten Informationen kann die „Deutsche Energie Agentur” (dena) helfen. Mit einer kostenlosen Service-Hotline gibt es alles rund ums Thema Energie. Auch Verbraucherschutzzentralen und Initiativen wie http://www.klimaschutz.de/ oder http://www.foerderdatenbank.de/ helfen, die richtigen Fördermittel ausfindig zu machen.
Kredite, Zuschüsse und Steuerabschreibungen fördern Ökologisches Bauen und Wohnen
Zinsgünstige Kredite gibt es von der Kfw-Bankengruppe. Eine Million Förderkredite hat die Förderbank in den letzten zwölf Jahren an Privatpersonen und Gemeinden vergeben. Sie fördert dabei sowohl Neubau als auch Kauf und Sanierung von Immobilien, die vom Eigentümer selbst bezogen werden. Ganze Fertighäuser gibt es mittlerweile, die Solaranlagen standardmäßig mitliefern.
Die KfW finanziert dann bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten des neuen Passiv- oder Niedrigenergiehauses, die Fördergrenze liegt bei 100.000 Euro. Laut KfW lohnt sich die Investition auch für Neubesitzer: Die Maßnahmen bewirkten eine Reduktion des Energieverbrauchs in den sanierten Gebäuden um nahezu 50 Prozent. Durch geleistete Energiesparmaßnahmen in den letzten vier Jahren, konnten Heizkosten von einer halben Milliarde Euro eingespart werden, so die KfW.
Den Strommarkt modernisieren will der Bund mit Hilfe des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Eine Photovoltaikanlage etwa erzeugt Strom aus Solarenergie, der zunächst in das normale Stromnetz „eingespeist” wird. Der Strombetreiber der Region ist dann verpflichtet, diese Elektrizität zu kaufen. Und das, obwohl Strom aus regenerativen Energien heute noch teurer ist als aus nicht-regenerativen Energieträgern. Der private Hausbesitzer so zum Stromproduzent denn meist produziert eine solche Anlage mehr Strom, als der eigene Haushalt braucht.
Gefördert wird Stromgewinnung aus Wasserkraft, Biomasse, Biogas, Geothermie, Windenergie und solarer Strahlungsenergie. Auch die Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien wird unterstützt. 350 Millionen Euro stellt das BMU bereit, um Solarkollektoren und Biomasseheizkessel zu fördern. 2009 sollen die Mittel aus Gewinnen durch den Handel mit Emissionszertifikaten auf 500 Millionen Euro aufgestockt werden. Steuerlich können Investitionen abgesetzt werden. Solarwärmeanlagen können im Laufe von 10 Jahren und Fotovoltaikanlagen über 20 Jahre abgeschrieben werden.
Transmissionswärmerverlust? Antragsformulare und Fachsprache
Sucht ein Energiesparer finanzielle Unterstützung, muss er sich durch Antragsformulare und Fachsprache kämpfen. Mit „Jahres-Primärenergiebedarf” und „spezifischem Transmissionswärmeverlust” können Laien nur wenig anfangen. Zunehmend müssen sich deswegen auch Bauingenieure und Architekten im Bereich „Ökologisch Bauen” auskennen. Die „dena” gibt für bestimmte Berufsgruppen Planungshilfen heraus, welche die Beratung des Kunden erleichtern sollen.Eine Professionelle Energie-Beratung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Technologie gefördert: „Die Berater vor Ort” können auf http://www.bafa.de/ beantragt werden.
Wer heute sein Einfamilienhaus ökologisch sanieren oder eine Wohnanlage auf erneuerbare Energien ausrichten möchte, braucht einen Durchblick. Förderangebote von Bund, Ländern und Kommunen gibt es reichlich. Da fällt es schwer, die richtige Option zu wählen. Dass dabei Internetseiten wie beispielsweise http://www.thema-energie.de/ von „dena” und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bereitgestellt werden ist hilfreich. Wenn der Hauptsponsor jedoch „eon Ruhrgas” ist, bleibt die unabhängige und gute Beratung vielleicht nicht gewährleistet – im Förderdschungel.
(Text: Julia Kilian)