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Auf dem Weg zum Titel

Fußballfans zählen schon lange die Tage bis zum großen Duell zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Wer wird Champions League-Sieger, wer kann den Henkelpott letztendlich gen Himmel recken? back view versüßt Euch die Schnappatmung mit täglichen Rückblenden, Vorausblicken und allem weiteren zum großen Finale. [divide]

 

25. Mai:

Es geht bald los. I werd Narrisch….Der absolute Wahnsinn. Heute steppt der Bär in London.

Katrin Müller-Hohenstein meldet sich mit rot-weißen Wangen aus dem Wembley-Stadion, schwarz-gelb? Ohne KMH. Bald kommt noch Oli Kahn, dann ist das Traum-Bayern-Paar wieder perfekt…Die bajuwarischen Fans haben einen über 1 km langen Fanschal gestrickt, kalt wird im kuschligen England so sicherlich niemandem.

In den Dortmunder Westfalenhallen sind circa 18.000 Menschen, in der Allianz Arena aus München tummeln sich sogar knapp 50.000 Rote. Man trotzt also gehörig der Terrorwarnung von heute Morgen, die durch die Medien geisterte.

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Die Mannschaften laufen heute Abend übrigens wahrscheinlich so auf:

Dortmund: Weidenfeller -Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Bender, Gündogan – Blascykowski, Reus, Großkreutz – Lewandowski

München: Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Schweinsteiger, Martinez – Robben, Müller, Ribery – Mandzukic

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Ein paar Motivationsvideos aus dem YouTube-Universum. Wer soll heute jubeln? Der BVB?!?! Oder doch der FCB!?!?! Das letzte Finale war hingegen noch eine deutliche Angelegenheit zwischen beiden Teams. Seitdem ist jedoch viel Wasser die Themse runtergelaufen…

Schlussendlich der Weg beider Teams ins CL-Finale:

Dortmund und…

München

23. Mai:

Wen das Finalfieber noch nicht  erwischt hat, dem sei wärmstens der 11Freunde-Trailer ans Herz gelegt. Die Fußballseele baumeln lassen und pünktlich zum CL-Showdown heiß werden. Doch dieser Tag bietet auch seriöse Nachrichten…

So wechselt der Bremer Innenverteidiger Sokratis scheinbar von der Weser zum BVB. Der Grieche war sich bereits mit Leverkusen einig, nun funkten die Schwarzgelben ganz schnell dazwischen, um Ersatz für den abwanderungswilligen – zu Schalke, der ist doch verrückt… – Felipe Santana zu ersetzen. Rudi Völler, seines Zeichens Manager bei Bayer 04, klagt den BVB als “scheinheilig” an. Während man sich beim Götze-Transfer noch am Vorgehen der Bayern gestoßen habe, würden die Dortmunder nun ebenfalls ethisch verwerflich handeln. Wieso eigentlich genau? Man weiß nicht so recht, was Völler damit sagen will.

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Die UEFA hat den Austragungsort des Finale 2015 bekanntgegeben – es wird: Berlin. Die Hauptstadt trägt zum ersten Mal in ihrer Geschichte das Champiosn League-Endspiel aus. Bis dato haben lediglich Gelsenkirchen (2004), Stuttgart (1959 und 1988) und München (1979, 1993, 1997 und 2012) den Champion beheimatet.

Dass es – wie bereits 2012 beim “Finale dahoam” – ein Heimspiel wird, ist so wahrscheinlich wie ein Aufstieg des 1. FC Köln. Die Berliner Hertha hat zwar soeben den Aufstieg in die Erstklassigkeit vollbracht, das Konzert der ganz Großen jedoch scheint meilenweit entfernt. 2014 findet das Endspiel übrigens im schönen Lissabon statt.

 

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22. Mai:
Die wichtigste Erkenntnis dieses Tages zuerst: Walter, Baru, Ferret und Mörmel sehen den BVB als Finalsieger. Die Tierorakel-Welt ist sich weitgehend einig: Ein Orang-Utan, ein Schabrackentapir – was ist denn das? – und zwei Zwergotter sehen die Schwarzgelben als kommenden CL-König. Lediglich die Elefeantendame Nelly prognostiziert einen bajuwarischen Triumph.

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Während solcherlei Schlagzeilen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, verblassen die Personalprobleme des BVB beinahe. Mario Götze musste gestern eine Trainingseinheit mit dem Team abbrechen, heute folgte die dann die ganz große Ernüchterung: Der Edeltechniker fehlt seinem Team im Finale endgültig. “Das Finale war mein großes Ziel, und ich habe in den vergangenen Wochen hart darum gekämpft. Es tut mir unglaublich leid, der Mannschaft in dieser wichtigen Partie nicht helfen zu können. Ich habe volles Vertrauen in unser Team und werde selbstverständlich mit nach London reisen, um die Jungs abseits des Rasens nach Kräften zu unterstützen”, so Götze auf der Homepage seines Noch-Arbeitsgebers.

Lukas Piszczek hingegen kann das Finale zwar bestreiten, wird den Dortmundern in der kommenden Saison jedoch zunächst fehlen. Den Polen plagen seit Monaten Hüftprobleme, die durch eine OP behoben werden sollen. Eine tragische Nachricht erreichte den FCB und Holger Badstuber – der Innenverteidiger fällt wegen eines zweiten Kreuzbandrisses nun knapp 10 Monate aus.

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Das ZDF hatte in den letzten Wochen in einer Umfrage nach dem Namen für den deutschen Clasico gefragt. Germanico – so soll der deutsche Schlager zwischen dem BVB und den Bayern nun heißen. Ob sich dieses Synonym durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Hier ein paar andere Ideen: Teutonen-Gipfel. Schwarzgelb versus Schwarzgeld (der Klassiker aus dem Internet). Großmacht trifft auf Rebell. Wurst-Ulis Muskelspiele.

Auf YouTube kursieren derzeit diverse Vorab-Simulationen auf FIFA 13 des CL-Finals. Auf einem Channel schlägt der BVB die Bayern nach Toren von Lewandowski, Reus und Robben mit 2:1. Andere Zocker sehen hingegen den großen FCB aus Süddeutschland mit 3:1 vorne.

 

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21. Mai 2013:
Es gilt als Affront gegen die Historie des Fußballs, dass im altehrwürdigen Wembley-Stadion zu London ausgerechnet zwei deutsche Teams das Champions League-Finale austragen. Wieso muss gerade der Lieblingsfeind in London siegen?, das fragte sich vor allem die britische Presse.

The Sun schrieb beispielsweise: „Nun machen sich 100 000 Deutsche auf den Weg nach London. Holt eure Bruno-Lederhosen aus dem Schrank und bereitet die Bratwürste und das Lagerbier vor.“ Weiter heißt es dort: „Die Deutschen kommen! Und so bereitet sich Wembley auf die große Invasion des angelsächsischen Cousins am 25. Mai vor.“

Doch es mischt sich auch eine gehörige Portion Verblüffung ob der deutschen Stärke hinzu. Die vor Kraft nur so strotzenden deutschen Vertreter haben Eindruck geschunden im internationalen Fußball. Der deutsche Stümper, der nicht mehr als kämpfen und laufen kann, ist inzwischen obsolet.

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Das letzte Finale in Wembley ist gar nicht allzu lange her – bereits am 28.05.2011 wurde dort der europäische Champion gekürt. Vor zwei Jahren war es mit dem FC Barcelona noch das mit Abstand beste Team der Welt, – eventuell der Fußballgeschichte – das sich den Titel durch ein 3:1 gegen Manchester United sichern konnte.

Am kommenden Samstag kann der FC Bayern München einen weiteren Schritt in den Fußstapfen dieses großen FC Barcelona gehen. Der deutsche Rekordmeister verwies den spanischen Kontrahenten im Halbfinale mit insgesamt 7:0 Toren in die Schranken – eine Ära schien beendet.

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Pünktlich zum Finale meldete sich auch Ottmar Hitzfeld heute zu Wort und meinte, dass Jürgen Klopp sicherlich eines Tages zu den Bayern gehen würde. Er passe dorthin, auch weil München stets den Besten haben will.

Jürgen Klopp hingegen unterhielt sich währenddessen mit dem englischen Guardian und äußerte sich dabei zum Götze Transfer und dem anstehenden Finale. Der Transfer des Supertalents zu den Bayern habe sich wie eine „Herz-Attacke“ angefühlt. Das deutsche Duell sieht der BVB-Trainer auch als Clash of systems: „Wir sind ein Fußballklub, keine Firma. Es kommt nun darauf an, welche Story der neutrale Fan hören will. Aber wer was Neues hören will, diese ganz spezielle Geschichte, der muss Dortmund die Daumen drücken“

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Mit diesen Aufstellungen holten beide Teams übrigens ihren letzten CL-Titel.

Dortmund (3:1 gegen Juventus Turin, 1997): Klos, Kohler, Sammer, Kree, Reuter, Lambert, Paulo Sousa, Heinrich, Möller, Riedle, Chapuisat

München (5:4 i.E. gegen FC Valencia, 2001): Kahn, Kuffour, P. Andersson, T. Linke, Sagnol, Lizarazu, Hargreaves, Effenberg, Scholl, Salihamidzic, Elber

 

(Text: Jerome Kirschbaum)

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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