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Und was wäre, wenn wieder Bundestagswahlen wären? “Die Wahl ist unmittelbar, so steht es im Grundgesetz”, antwortet Kirchhof, doch das sei nicht gewährleistet, wenn der Wähler hinterher mit einer Koalition überrascht werde. Bei einem Bootsrennen sei doch auch derjenige Sieger, der eine Nasenlänge vorn liege. Der Sieg sei keine Verhandlungssache.
Kirchhofs Idee: Die Parteien müssten schon vor der Wahl verbindliche Koalitionsaussagen treffen. Die Koalition mit der relativen Mehrheit erhalte dann 50 Prozent und dürfe regieren. Nach diesem Modell gebe es heute vielleicht keine große Koalition. Doch das sagt er nicht.
Er sagt vieles nicht, auch nicht den Namen Gerhard Schröder, sondern spricht lieber von “dem Anderen mit dem großen Mikrofon”. Er selbst ist der mit dem “kleinen Mikrofon”. Für falsche Aussagen und unfaire politische Attacken fordert Kirchhof die rote Karte und vielleicht fünf Tage im Wahlkampf auszusetzen. So würde der mit dem “kleinen Mikrofon” für kurze Zeit das große bekommen und könne die “desinformierten” Bürger richtig informieren. Das Publikum stimmt dem zu, es wird applaudiert. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Fragen – auch eine kritische -, aber die sind schnell beantwortet – fast so, als hätte er jetzt schon das große Mikrofon.