Junger Mann liegt mit Schal um den Hals krank im Bett - im Comic Stil

Was ist Scharlach?

Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gruppe-A-Streptokokken verursacht wird. Diese Bakterien sind für eine Vielzahl von Infektionen verantwortlich, einschließlich Halsentzündungen, Hautinfektionen und eben Scharlach. Besonders auffällig ist bei Scharlach der charakteristische rote Ausschlag, der der Krankheit ihren Namen gibt. Diese Bakterien produzieren Toxine, die das Immunsystem reizen und den Ausschlag sowie andere Symptome hervorrufen.

Ursachen und Übertragung

Scharlach wird durch Tröpfcheninfektion übertragen, was bedeutet, dass die Bakterien durch Husten, Niesen oder Sprechen in die Luft gelangen und von anderen eingeatmet werden können. Auch der direkte Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Gegenständen kann zur Übertragung führen. Da die Krankheit sehr ansteckend ist, kommt es besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten oft zu Ausbrüchen.

Symptome von Scharlach

Die Symptome treten in der Regel 1 bis 4 Tage nach der Infektion auf. Die Symptome von Scharlach sind vielfältig und umfassen sowohl allgemeine Krankheitssymptome als auch spezifische Anzeichen, die die Diagnose erleichtern:

  1. Halsschmerzen
    Oft beginnt Scharlach mit heftigen Halsschmerzen. Diese werden oft als intensiver empfunden als bei einer gewöhnlichen Halsentzündung und gehen häufig mit Schluckbeschwerden einher.
  2. Fieber
    Das Fieber tritt meist plötzlich auf und kann bis auf 39°C oder höher steigen. Begleitet wird es oft von allgemeiner Abgeschlagenheit, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Das Fieber hält in der Regel 3 bis 5 Tage an.
  3. Hautausschlag
    Der charakteristische Ausschlag ist das hervorstechendste Merkmal von Scharlach. Er beginnt oft im Gesicht, am Hals oder auf der Brust und breitet sich dann über den ganzen Körper aus. Der Ausschlag besteht aus kleinen, roten Punkten, die sich rau und erhaben anfühlen – ähnlich wie Sandpapier. Besonders betroffen sind die Achselhöhlen, Leisten und Ellbogenbeugen. Nach 6 bis 9 Tagen schuppt sich die Haut in den betroffenen Bereichen oft ab.
  4. Himbeer- oder Erdbeerzunge
    Zu Beginn der Krankheit kann die Zunge weißlich belegt sein, dieser Belag verschwindet nach einigen Tagen, und es zeigt sich eine tiefrote, glänzende Zunge mit vergrößerten Geschmacksknospen – die sogenannte Himbeer- oder Erdbeerzunge.
  5. Geschwollene Lymphknoten
    Die Lymphknoten im Hals sind oft geschwollen und schmerzhaft. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, die Infektion zu bekämpfen.
  6. Blasses Munddreieck
    Obwohl das Gesicht aufgrund des Ausschlags stark gerötet ist, bleibt das Dreieck um Mund und Nase blass. Dieses Phänomen wird als “blasses Munddreieck” bezeichnet und ist ein typisches Anzeichen für Scharlach.

Verlauf der Krankheit

Scharlach verläuft meist in zwei Phasen. Die erste Phase beginnt mit dem plötzlichen Auftreten von Fieber, Halsschmerzen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Bald darauf folgt der charakteristische Ausschlag. Nach etwa einer Woche klingt der Ausschlag langsam ab, und es beginnt die Schuppung der Haut, die besonders an den Handflächen und Fußsohlen auffällig ist.

In den meisten Fällen heilt Scharlach vollständig und ohne Komplikationen aus, insbesondere wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt wird. Ohne Behandlung kann Scharlach jedoch schwerwiegende Komplikationen verursachen.

Scharlach bei Erwachsenen

Obwohl Scharlach häufig als Kinderkrankheit angesehen wird, können auch Erwachsene von dieser bakteriellen Infektion betroffen sein. Die Symptome bei Erwachsenen ähneln jenen bei Kindern, jedoch ist der Krankheitsverlauf oft milder. Trotzdem sollten auch Erwachsene Scharlach nicht unterschätzen, da unbehandelte Fälle zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Wer ist als Erwachsener gefährdet?

Erwachsene, die engen Kontakt zu Kindern haben – wie Eltern, Lehrer, Erzieher oder Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten – sind einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit Scharlach zu infizieren. Besonders in Umgebungen wie Kindergärten, Schulen oder Krankenhäusern, wo Streptokokken-Infektionen häufiger auftreten, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Auch Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch chronische Erkrankungen oder bestimmte Medikamente, sind anfälliger für eine Infektion.

Symptome von Scharlach bei Erwachsenen

Die Symptome von Scharlach bei Erwachsenen sind ähnlich wie bei Kindern, aber häufig weniger ausgeprägt. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Fieber: Meist tritt plötzlich hohes Fieber auf, das von starkem Krankheitsgefühl begleitet wird.
  • Halsschmerzen: Intensive Halsschmerzen, oft mit Schwierigkeiten beim Schlucken, sind ein Hauptsymptom. Die Mandeln können stark gerötet und geschwollen sein, manchmal auch mit weißen Belägen.
  • Ausschlag: Der scharlachrote Ausschlag ist auch bei Erwachsenen ein markantes Symptom, tritt jedoch manchmal weniger ausgeprägt auf oder wird mit einer anderen Hautirritation verwechselt.
  • Himbeerzunge: Wie bei Kindern kann auch bei Erwachsenen die Zunge zunächst weißlich belegt sein und sich später tiefrot verfärben.
  • Geschwollene Lymphknoten: Insbesondere die Lymphknoten im Halsbereich sind oft vergrößert und druckempfindlich.

Unterschiedlicher Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf kann bei Erwachsenen variieren. Manche Menschen erkranken schwer, während andere nur leichte Symptome zeigen. Auch wenn der Verlauf oft milder ist, besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt wird.

Mögliche Komplikationen

Scharlach kann in einigen Fällen schwerwiegende Komplikationen hervorrufen, insbesondere wenn die Infektion unbehandelt bleibt:

  • Rheumatisches Fieber: Dies ist eine entzündliche Erkrankung, die das Herz, die Gelenke und das Nervensystem betreffen kann. Es entwickelt sich oft einige Wochen nach einer unbehandelten Streptokokken-Infektion.
  • Glomerulonephritis: Eine schwere Nierenerkrankung, die durch eine Streptokokken-Infektion ausgelöst werden kann.
  • Mittelohrentzündung: Eine häufige Komplikation, besonders bei Kindern. Dabei kann sich die Infektion von den Atemwegen in das Mittelohr ausbreiten.
  • Lungenentzündung: In seltenen Fällen kann die Infektion auf die Lunge übergreifen und eine bakterielle Lungenentzündung verursachen.

Diagnose von Scharlach

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche Anamnese und Untersuchung der Symptome. Typische Anzeichen wie Halsschmerzen, Fieber, Ausschlag und die Himbeerzunge geben oft schon klare Hinweise. Um die Diagnose zu bestätigen, kann ein Rachenabstrich durchgeführt werden, der das Vorhandensein von Streptokokken-Bakterien nachweist. Gelegentlich wird auch eine Blutuntersuchung veranlasst, um die Infektion zu bestätigen.

Behandlung von Scharlach

Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika behandelt, die dafür sorgen, dass die Streptokokken-Bakterien abgetötet werden. Am häufigsten wird Penicillin verschrieben, alternativ können auch andere Antibiotika wie Amoxicillin verwendet werden. Wichtig ist, dass die Antibiotikabehandlung vollständig abgeschlossen wird, um Rückfälle und Komplikationen zu vermeiden.

Zusätzlich können Fiebersenker wie Ibuprofen oder Paracetamol verschrieben werden, um die Symptome zu lindern. Ruhe und ausreichend Flüssigkeit sind ebenfalls wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Vorbeugung

Da Scharlach hochansteckend ist, ist es wichtig, strikte Hygienemaßnahmen einzuhalten, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern:

  • Regelmäßiges Händewaschen: Besonders nach Kontakt mit infizierten Personen oder deren Umgebung.
  • Vermeidung von engem Kontakt: Menschen, die an Scharlach erkrankt sind, sollten mindestens 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikabehandlung zu Hause bleiben.
  • Desinfektion von Oberflächen: Alle Gegenstände, die von Infizierten berührt werden, sollten gründlich gereinigt werden.

 

(Das Beitragsbild wurde mit Dall-E erstellt)

 

Autor

Von Marlo Schmunk

Marlo schreibt seit 2019 für backview.eu und treibt gerne Sport.