Spätestens seit der WM 2006 wissen wir, was ein sportliches Großereignis im eigenen Land bewirken kann. Doch die Fußball-Weltmeisterschaft war lange nicht das einzige Großevent auf deutschem Boden in den letzten Jahren. Egal ob Eishockey-EM, Fußball Frauen-WM oder Champions League Final Four, eines haben alle diese Events gemeinsam: ohne ehrenamtliche Helfer wären sie wohl kaum durchführbar.
[divide]

Meine erste Erfahrung als Volunteer machte ich 2007, damals bei der Handball WM Hauptrunde in Mannheim. Als begeisterter Handballfan war ich überglücklich als ich den Anruf vom Organisationskomitee bekam, auch wenn meine Position als „Wischerin“ im ersten Moment vielleicht nicht ganz so glamourös klang.

Carolin Schmitt als VolunteerDoch die kleine Akkreditierung mit meinem Passfoto darauf öffnete mir Türen, die mir bis zu diesen Zeitpunkt stets verschlossen schienen. Auf einmal war ich mittendrin im Getümmel, schon beim Training der Mannschaften wanderten wir durch die Katakomben der SAP Arena und als es dann endlich soweit war und das erste Spiel angepfiffen wurde, fand ich mich mittendrin statt nur dabei – immerhin muss die „Wischerin“ immer brav direkt am Spielfeldrand sitzen.

Meine Begeisterung war entfacht, ich suchte nach weiteren sportlichen Ereignissen an denen ich teilnehmen konnte. Als 2010 das erste EHF Champions League Final Four in Köln angepfiffen wurde, saß ich in der ersten Reihe in einem bequemen Adidas-Trainingsanzug und beobachtete entspannt das Geschehen, wohlwissend dass ich in den zwei Stunden zuvor tausende von Hallenhefte an die hereinströmenden Fans verteilt hatte.

Mit weiteren Teilnahmen 2011 und 2013 wurde die Lanxess Arena schnell zum Wohnzimmer und die Katakomben verwandelten sich von einem verwirrenden Labyrinth in einen meiner Lieblingsorte in Köln. Viele Freunde konnten nicht verstehen warum ich jedes Jahr auf eigenen Kosten ein Wochenende nach Köln fahre nur um freiwillig und unentgeltlich bei einem Handballevent mitzuhelfen.

All diese Leute wissen auch nicht wie es sich anfühlt zu den Klängen von „We are the champions“ und mithilfe von ca. 20 anderen handballbegeisterten Helfern das Siegerpodest für den neuen Champions League Sieger aufzubauen.

Doch auch außerhalb meiner persönlichen Lieblingssportart sammelte ich schnell Erfahrung im Volunteer-Bereich, so zum Beispiel bei der Frauen Fußball WM 2011 und bei der Rollstuhl Basketball EM 2013. Der Job ist immer anders, das Ereignis immer überwältigend und mittlerweile habe ich auch schon sehr gute Volunteer-Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen möchte.

Mein großes Ziel ist Olympia. In London hat es leider nicht ganz gereicht und die nächsten Austragungsorte sind leider etwas zu weit entfernt, aber ich werde mich weiter fleißig bewerben und vielleicht bin ich dann ja auch mal dabei, wenn das Olympische Feuer entzündet wird – egal ob beim Handball, Fußball oder einer ganz anderen Sportart.

[box type=”info” color=”black”] Jedes Großevent braucht Volunteers und jede Bewerbung wird gerne gesehen, daher hier ein paar Adressen für zukünftige Events in Deutschland und viel Glück bei der Bewerbung.

www.ehffinal4.com/de/volunteers.php
www.fiba.com/pages/eng/fe/14/wcm/event-guide/p/volunteers.html [/box]

(Text und Foto: Carolin Schmitt)

Weitere Artikel zum Titelthema EHRENAMT:
Über die Arbeit der Hochschulgruppe Unicef
Warum die junge Generation gar keine Zeit mehr für ein Ehrenamt hat
Die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Sportbereich
Aus dem Leben eines Volunteers bei sportlichen Großveranstaltungen

Autor

Von Carolin

Schreibe einen Kommentar