Gesellschaft

Pflanzen für eine bessere Erde

Eine Million Bäume in jedem Land der Erde pflanzen. Dieser Plan klingt zunächst utopisch. Ist so etwas überhaupt realisierbar? Die Organisation Plant-for-the-planet gibt die Antwort: Ja, ist es! Und danach ist noch lange nicht Schluss.
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Felix FinkbeinerPlant-for-the-planet zeigt, dass es möglich ist, scheinbar unmögliche Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Initiative entstand im Jahr 2007, als der damals 9-jährige Felix Finkbeiner in seiner Klasse einen Vortrag über die Klimakrise hielt.

Während seiner Vorbereitungen auf das Referat wurde er auf Wangari Maathai aufmerksam, die innerhalb von dreißig Jahren dreißig Millionen Bäume gepflanzt hatte. Felix nahm sich Maathai zum Vorbild und schlug vor, dass Kinder in jedem Land dieser Erde eine Million Bäume pflanzen.

Keine leichte Aufgabe bei 132 Ländern. Doch eine Menge Lehrer und Schüler aus seiner und anderen Schulen unterstützten die Idee von Beginn an. So dauerte es auch nicht lange, bis der erste Baum gepflanzt werden konnte. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Mittlerweile wurde die damals festgesetzte Zahl weit überschritten.

Im Dezember des vergangenen Jahres übergab UNEP (United Nations Environment Programme) die „Billion Tree Campaign” an die Schülerinitiative. Somit hat Plant-for-the-planet ein neues Ziel vor Augen: weltweit 1.000 Milliarden Bäume pflanzen – und das bis 2020. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne ursprünglich im Jahr 2006 von Prinz Albert von Monaco zusammen mit der vor kurzem verstorbenen Umweltaktivistin Wangari Maathai. Bisher konnten 12,5 Milliarden Bäume gepflanzt werden.

Doch im Fokus von Plant-for-the-planet steht nicht nur das Pflanzen von Bäumen, sondern ebenso die Weiterbildung. Weltweit haben bereits etliche Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren an Plant-for-the-planet-Akademien teilgenommen. Dabei geht es darum, dass sich Kinder mit der Klimakrise und den damit verbundenen Problemen, Folgen und Lösungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

Mithilfe von eigens ausgearbeiteten Referaten sollen dann auch andere Kinder motiviert werden, Vorträge in ihrer Schule zu halten oder Baumpflanzaktionen zu organisieren. Zudem werden auch immer wieder Vorträge vor Erwachsenen gehalten, um diese ebenfalls zu ermutigen, sich für die Schaffung einer weltweiten Klimagerechtigkeit einzusetzen.

Neue Ziele
Darüber hinaus wird die Initiative von der Fotokampagne „Stop Talking. Start Planting.” begleitet, die bereits mit dem GWA Effie, einem Marketingpreis, ausgezeichnet wurde. Der Slogan macht noch einmal mehr deutlich, dass es an der Zeit ist, zu handeln. Auf den Bildern sind Kinder abgebildet, wie sie ihre Hand vor den Mund eines Prominenten halten. Unter diesen sind nationale und internationale Vertreter aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen vertreten, zum Beispiel das brasilianische Model Gisele Bündchen und der Sänger Peter Maffay.

Schokolade für die Umwelt
In diesem Jahr hat Plant-for-the-planet außerdem eine eigene Schokolade auf den Markt gebracht. Die Idee dahinter: Schokolade fair und klimaneutral produzieren. Viele Kinder von Kakao-Bauern müssen bei der Arbeit auf dem Feld helfen, anstatt zur Schule gehen zu können. Mit der nun verkauften Schokolade sollen die Bauern in Zukunft ausreichend Geld für ihre Produkte bekommen, um ihre Kinder zur Schule schicken zu können. Dies soll beispielsweise ermöglicht werden, indem die Bauern Edelhölzer pflanzen und das Holz von diesen für Möbelproduktionen verkaufen. Auf diesem Weg können sie mehr Geld einnehmen. Zudem sollen die bei der Herstellung entstandenen CO2-Emissionen ausgeglichen werden.

Auch wenn bei Plant-for-the-planet sehr vieles von den Kindern selbst in die Hand genommen wird, ist die Mithilfe von Erwachsenen nicht minder wichtig. So wurde zum Beispiel für die Akademien ein Stipendienpool errichtet, damit noch mehr Kinder weltweit zum Botschafter für Klimagerechtigkeit ausgebildet werden können.

Weitere Infos: www.plant-for-the-planet.org

(Text: Nadine Ranger, Fotos: www.plant-for-the-planet.org)

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