Bilder des DLR befreit
In ihrem eigenen Blog, das nach zahlreichen Erwähnungen in Online-Medien zeitweise völlig überlastet war, schreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dass es beschlossen habe, alle eigenen Fotos und Videos freizugeben. Alle Bilder sollen in Zukunft unter eine freie Creative Commons Lizenz (konkret: CC-BY-SA) gestellt werden und damit frei nutzbar, und auch in Wikipedia-Artikel einbindbar sein. “Wir sind zu sehr großen Teilen aus Steuermitteln finanziert”, sagte DLR-Sprecher Marco Trovatello am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. “Was wir machen, hat der Steuerzahler schon bezahlt. Wir geben die Ergebnisse jetzt dem Steuerzahler zurück.” Die NASA hat ihre Fotos schon länger für die Öffentlichkeit freigegeben. Nach dem DLR soll nun auch die ESA dem Beispiel folgen, so zumindest hofft es das DLR. Wikimedia Deutschland, der Förderverein der deutschsprachigen Wikipedia, die Grünen und die Linke begrüßten die Entscheidung des DLR.
Dänischer Polizist sperrt versehentlich 8000 Internetseiten
Bereits am vergangenen Donnerstag waren in Dänemark für die Kunden des isländischen Providers Síminn stundenlang Google, Facebook und 8000 andere Websites nicht erreichbar. Ein Polizist habe den Arbeitsplatz gewechselt und an seinem neuen Rechner eine Liste mit 8000 Websites in den falschen Ordner kopiert. Diese Liste bekamen die Provider dann zugesandt. Nachdem der Fehler aufgefallen war, dauerte es mindestens weitere drei Stunden, bis die Seiten wieder erreichbar waren. Während der Sperre sei den Nutzern, die die betroffenen Seiten aufriefen, ausschließlich eine Warnmeldung angezeigt worden. Sie besagte, dass die gewünschte Seite auf Anfrage des NITEC gesperrt worden sei, weil sie Material enthalte, dass als Kinderpornographie gelte. In Zukunft solle das Vier-Augen-Prinzip vor ähnlichen Fehlern schützen. Bernd Schlömer, Stellvertretender Bundesvorsitzender der Piratenpartei, reagierte auf den Vorfall mit scharfer Kritik an Internetsperren. Es habe sich wieder einmal gezeigt, welche fatalen Auswirkungen diese auf das Recht auf freien Zugang zu Informationen haben.
Miserable Kennwörter, schlechter Virenschutz
Der Global Security Reports 2012 von Trustwave offenbart: Im Internet werden immer noch viel zu oft unsichere Passwörter verwendet. Die Hitliste der verwendeten Passwörter führt “Password1” an, danach folgen auf den Plätzen 2 bis 5 die Passwörter “welcome”, “password”, “WeLcome1” und “welcome1”. In einem Testlauf des Zeitschriftenverlags heise konnten mit den Kennwortlisten und frei verfügbaren Computerprogrammen in 10 Stunden rund 200.000 von 2.521.248 Kennworten geknackt werden.
Auch auf Virenschutzprogramme geht der Sicherheitsreport ein. So konnten die 25 beliebtesten Virenschutzprogramme von 70.000 Schädlingen nur maximal 83% abwehren. Ein ernüchterndes Ergebnis.
37 Mio. E-Mails von Geheimdiensten überwacht
Ein Bericht des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages (PKG) hat enthüllt, dass im Jahr 2010 rund 37.292.862 Emails und Datenverbindungen überprüft wurden, weil darin bestimmte Schlagwörter (wie Bombe, Atom und Rakete) vorkamen. Damit hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als verfünffacht. Insgesamt überwachten die Dienste den Datenverkehr auf 16400 Begriffe. Der größte Teil davon (rund 13.000) entfiel auf den Bereich des Waffenhandels. Von den Millionen erfassten E-Mails wurden letztendlich jedoch nur 12 E-Mail-, 94 Fax- und 74 Sprachverkehre “als nachrichtendienstlich relevant“ eingestuft.
Fahrenheit ohne 2
Fahrenheit Null ist eine Webanwendung, die das Lesen von Büchern ins Internet bringen will. Man kann dort Bücher, die man schon gelesen hat, anderen Benutzern vorstellen, und Bücher, die man lesen möchte, schon gelesen hat oder gut findet, in Listen organisieren. Außerdem kann man die Listen und Rezessionen anderer Benutzer verfolgen und so womöglich neue, interessante Bücher finden.
Auskunft über sich selbst
Mit dem überaus hilfreichen Service selbstauskunft.net kann man schnell und unkompliziert eine Selbstauskunft bei einer Vielzahl von Unternehmen anfordern und so alle Informationen, die die Schufa, diverse Adresshändler oder Mieterauskünfte über einen gespeichert haben, überprüfen. Dies ist gemäß Bundesdatenschutzgesetz einmal in Jahr kostenfrei möglich.
Werbung parodiert
Ein Video des Comickünstlers Ralph Ruthe zeigt Werbung mal von einer anderen Seite und ist eine sehr entspannende Abwechslung zur gewohnt langweiligen Werbung.
Die nächste Ausgabe des Netzreport erscheint wieder in zwei Wochen.
Wer interessante, lustige oder spannende Dinge für uns entdeckt, kann uns gerne den Link per Mail an netzreporter@backview.eu schicken.
(Text: Simon Zöllner / Zeichnung: Christina Koormann)