Ein Kommentar von Ulrike Botha über Sinn und Unsinn vom Fasching. Sie versteht den ganzen Hype rund um diese fünfte Jahreszeit nicht wirklich und zeigt uns in diesem Kommentar, woran das vor allem liegt.

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FaschingHo Narro!

So oder so ähnlich wird man in Konstanz an Fasching begrüßt — wobei die Konstanzer immer anmerken, dass es bei ihnen Fasnacht heißt. Und genau diese Konstanzer Fasnacht musste ich mehrere Jahre ertragen. Dies ist wohl das Prägendste, dass zu meiner jetzigen Meinung zu Fasching geführt hat. In Konstanz wird Fasching auch in der Schule gefeiert—man geht verkleidet in die Schule, nur um dann in die Fasnacht entlassen zu werden. Es gab also kein entkommen. Wer nicht verkleidet in die Schule kam, war direkt „uncool“. Schon Wochen zuvor wurde das Gruppenkostüm für den Freundeskreis geplant und das Taschengeld auf den Kopf gehauen. Die ersten paar Jahre war es noch witzig, mit dem Alter kam dann aber auch der Verstand. Ich bin mir bewusst, dass das sehr hart ausgedrückt ist, aber im Folgenden möchte ich zwei unbestreitbare Argumente aufbringen, die wohl nicht für jeden gelten, aber trotzdem meine „Unlust“ auf Teilhabe an diesen Festtagen verständlich machen.

„Geldmacherei“

Ich denke viele kennen die folgende Situation, wenn sie bereits an Faschingsfesten anwesend waren. Jedes Jahr soll das Kostüm gut aussehen und meist auch zu der Gruppe passen. Zu simpel soll es nicht sein und Kostüme sind nicht günstig. Man könnte zwar das vom Vorjahr wieder anziehen, aber das wäre doch langweilig und würde alles doch viel zu entspannt machen. Demnach häuft sich der Stapel an unnützen Kostümen im Schrank, die alle nur einmal getragen wurden. Es ist ja nicht mal so, als könnte man sie zu anderen Veranstaltungen regelmäßig tragen oder gehe ich doch als Biene verkleidet auf die Hochzeit meiner Schwester? Man kann mir nicht sagen, dass daraus niemand finanziellen Profit schlagen möchte. Ich denke jedoch nicht, dass dort das größte Problem liegt, denn am meisten profitieren wohl diejenigen, die alkoholische Getränke verkaufen. Mit diesem Satz kann ich auch zu meinem nächsten und wohl wichtigsten Argument übergehen.

Reichen Oktoberfest und Volksfeste nicht aus?

Neben den gerade genannten Festen ist auch Fasching meiner Meinung nach vor allem eins—ein Grund um ungehemmt trinken zu können. Wenn man an Fasching oder Fasnacht durch die Straßen geht, ist es laut, voll—und damit ist nicht nur die Menge der Menschen gemeint, sondern auch deren Zustand. Schon etwas merkwürdig, wenn man damals als Schüler frei bekommen hat, um an diesen Festivitäten teil zu nehmen. Mit den alten Traditionen, die an Fasching wiederbelebt werden sollen, hat dieses Saufgelage nichts zu tun. Und da ich kein Freund davon bin, in der Kälte von lauter Betrunkenen umgeben zu sein, reicht mir das eine Mal an Silvester. Ich kann auf Fasching gerne verzichten. Es gibt noch weitere Gründe, warum ich nicht gerne Fasching feier. Dazu gehört vor allem auch die groteske musikalische Untermalung. Schlager muss man nicht mögen, oder? Die hier genannten Argumente sollten jedoch den Kern wiedergeben, die Fasching für mich unsinnig machen.

 

(Foto: Ulf Petersohn by jugendfotos.de)

Autor

Von UlrikeB

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