Sport

London rüstet auf

Olympia wirft seine Schatten voraus, London versinkt im Sog der Rüstungsindustrie. Um angebliche Sicherheit zu gewährleisten, rüsten die Engländer mit massiver Luftabwehr und zahlreichen Bodentruppe auf. Das, aber auch noch viel mehr in der neuen Ausgabe von FLUTLICHT.

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Die Einwohner sind auf die Barrikaden gegangen – genützt hat es nichts, denn die Luftabwehrgeschütze, die aufWohnhäusern platziert werden sollten, können nun endgültig dort aufgebaut werden. Sie sind rechtens, weil die Sicherheitsvorkehrungen angeblich adäquat seien.

Sicherheitsvorkehrungen, die einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, denn was ist das für ein Event, der mit Waffengewalt und Abschreckung à la Kalter Krieg gesichert werden muss? Und was ist das für eine Welt, die so etwas nötig hat? Rückt der Sport da nicht schon sehr massiv in den Hintergrund?

Letztendlich wird es ab dem 27. Juli wohl fast keinen mehr interessieren, wenn die Jagd auf die Medaillen eröffnet wird. Usain Bolt, Neymar und Michael Phelps, das sind nur wenige Namen von den ganz großen Nummern, die sich in London tummeln werden.

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Roger Federer hat nach zwei Jahren Abstinenz seinen ersten Grand Slam-Titel gewinnen können. Mit dem Sieg bei seinem Lieblingsturnier in Wimbledon sicherte er sich ebenfalls nach langer Wartezeit den ersten Platz der Weltrangliste.

Federer bastelt damit weiter eifrig an seinem eigenen Denkmal. Mit neuer Dynamik und Schwung fertigte FedEx im Halbfinale erst Djokovic und im Finale dann Murray ab. Die Presse feierte den Schweizer Helden:

Roger Federer kehrt zurück auf den Thron (FAZ)

Mit Perfektion in die Geschichtsbücher (SZ)

Nur Nelson Mandela kann ihn schlagen (Zeit)

Die Zeit spielt damit darauf an, dass Federer 2011 vom Reputation Institute zum zweitbeliebtesten Menschen der Welt gewählt wurde. Vor ihm stand nur noch Nelson Mandela…

 

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Der Freitag, der 13., ist ein Pechtag, das lernt jedes Kind. Manchmal lohnt nicht einmal das Aufstehen. Das bekamen nun auch Anhänger und Verantwortliche des Kultklubs Glasgow Rangers am eigenen Leib zu spüren.

Am 13.07.2012 wurde der Zwangsabstieg der Rangers besiegelt, der Weg führt den 54-maligen Meister bis in die vierte Liga. Kein Team auf der Welt hat mehr nationale Meistertitel vorzuweisen als die Mannen in den blauen Trikots.

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Lance Armstrong war mal ein gefeierter Mann. Ein Held, der den Hodenkrebs besiegte und zahlreiche Tour de France-Siege heimfuhr. Er dominierte ein gesamtes Jahrzehnt Radsportgeschichte, doch nun ist der Amerikaner im Sinkflug Richtung Realität.

Scheinbar will die Anti-Doping-Behörde ihm alle Titel absprechen, doch Armstrong wehrt sich seit Tagen mit zahlreichen Zivilklagen gegen die US-Anti-Doping-Agentur (Usada) gegen eine angebliche Rufschädigung. Doch der US-Amerikaner pocht dabei auch auf ein anderes Schlupfloch: Die Usada habe kein Recht, ihm Titel abzusprechen, das kann nur die UCI oder die Radsportverbände.

Dass grade Jan Ulrich von möglichen Titelentzügen profitieren könnte, ist dabei nur Ironie des Schicksals, denn Ulrich selbst wurde schon des Dopings überführt und musste schon vor Jahren seinen Saubermannanzug einmotten.

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In der Schmuddelecke hat sich heute die vielleicht hübscheste Fußballtorhüterin der Welt versteckt. Hope Solo, die amerikanische Torfrau, hatte gegen Menstruationsbeschwerden Mittel genommen, deren Inhaltsstoffe teilweise auf der Dopingliste stehen. Nun darf Solo aber doch bei Olympia für die USA starten, ein weiteres Kapitel lascher Anti-Doping-Politik ist also schon vor der Olympia-Eröffnung geschrieben.

 

(Text: Jerome Kirschbaum / Foto: Benjamin Radzun, flickr.com)

 

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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