Franz Beckenbauer, geboren am 11. September 1945 in München, war zweifellos eine der einflussreichsten und schillerndsten Persönlichkeiten im deutschen Fußball. Sein Beitrag zum Sport erstreckte sich über fast ein halbes Jahrhundert und hinterließ sowohl glorreiche als auch kontroverse Spuren. Als Spieler, Trainer und Funktionär prägte er die Fußballlandschaft und wurde zu einer Legende.
Frühe Karriere und Durchbruch beim FC Bayern München
Beckenbauers Karriere begann 1965 beim FC Bayern München, wo er bis 1977 als Profi spielte. In dieser Zeit absolvierte er 396 Bundesligaspiele und erzielte 44 Tore. Seine Eleganz und Übersicht auf dem Spielfeld machten ihn schnell zu einem der herausragendsten Spieler seiner Generation. Mit dem FC Bayern gewann er dreimal in Folge den Europapokal der Landesmeister, viermal die Deutsche Meisterschaft und ebenso oft den DFB-Pokal. Darüber hinaus triumphierte er im Weltpokal und im Europapokal der Pokalsieger.
Erfolge mit der Nationalmannschaft
Mit der deutschen Nationalmannschaft errang Beckenbauer 1972 die Europameisterschaft und 1974 den Weltmeistertitel im eigenen Land. Als langjähriger Kapitän der Nationalmannschaft und mehrmaliger deutscher Fußballer des Jahres (1966, 1968, 1974, 1976) wurde er zum Ehrenspielführer ernannt. Seine Führungsqualitäten und seine Fähigkeit, spielerische Eleganz mit einer Gewinnermentalität zu verbinden, machten ihn zu einem der größten Spieler seiner Zeit.
Wechsel ins Ausland und späte Spielerkarriere
Nach seiner Zeit beim FC Bayern wechselte Beckenbauer zu den New York Cosmos, wo er zusammen mit dem brasilianischen Superstar Pelé spielte. Nach seiner Rückkehr in die Bundesliga holte er 1982 mit dem Hamburger SV noch einmal die Meisterschaft. Trotz seines ursprünglichen Plans, nach seiner aktiven Karriere nichts mehr mit Fußball zu tun haben zu wollen, begann er eine erfolgreiche Laufbahn als Trainer und Funktionär.
Trainerkarriere und Weltmeistertitel von Franz Beckenbauer
Als Teamchef der deutschen Nationalmannschaft führte Beckenbauer das Team 1986 zum Vizeweltmeistertitel und 1990 in Rom schließlich zum dritten Weltmeistertitel. Diese Errungenschaft macht ihn zu einem von nur drei Menschen, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden. Seine Erfolge als Trainer führten ihn zurück zum FC Bayern München, wo er 1994 die Deutsche Meisterschaft und 1996 den UEFA-Cup gewann.
Funktionär und Präsident des FC Bayern München
Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern München und später Ehrenpräsident des Vereins. In dieser Zeit trug er maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Clubs bei und hinterließ ein bleibendes Erbe. Darüber hinaus war er Mitglied im Exekutiv-Komitee der FIFA und spielte eine entscheidende Rolle bei der Organisation der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Kontroversen und Skandale von Franz Beckenbauer
Trotz seiner zahlreichen Erfolge blieb Beckenbauer nicht frei von Kontroversen. Vorwürfe und Skandale rund um die Vergabe der WM 2006 warfen Schatten auf sein Vermächtnis. Zahlungen und undurchsichtige finanzielle Transaktionen sorgten für kritische Nachfragen, die seine Karriere begleiteten. Auch seine Äußerungen zur Fußball-WM in Katar und die damit verbundenen Vorwürfe der Zwangsarbeit wurden stark kritisiert.
Letzte Jahre und Rückzug aus der Öffentlichkeit
Beckenbauer, der oft als „Lichtgestalt“ des deutschen Fußballs bezeichnet wurde, erlebte in den letzten Jahren gesundheitliche Rückschläge und zog sich zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Den letzten öffentlichen Auftritt hatte er rund ein Jahr vor seinem Tod in Kitzbühel. Am 7. Januar 2024 verstarb er im Alter von 78 Jahren in seiner Wahlheimat Salzburg.
Vermächtnis und Erinnerung
Franz Beckenbauer bleibt als einer der größten Fußballer und prägendsten Persönlichkeiten des Sports in Erinnerung. Seine Eleganz auf dem Spielfeld und seine Erfolge als Spieler und Trainer haben Generationen von Fußballfans begeistert. Trotz der Schattenseiten seiner Karriere wird er als „Kaiser“ des deutschen Fußballs unvergessen bleiben. Seine Verdienste um den deutschen Fußball, seine Erfolge und sein Einfluss machen ihn zu einer Ikone, die weit über seine aktive Zeit hinaus strahlt.
(Das Beitragsbild wurde mit Dall-E erstellt)