So funktioniert Foodsharing

Seit 2011 organisiert sich das bundesweite Netzwerk Foodsharing, um zu entsorgende Lebensmittel in Supermärkten und Bio-Läden abzuholen, um sie zu verbrauchen oder weiter zu verschenken. Die Idee, die auf den Film “Taste the Waste” von Valentin Thurn basiert, leitet eine große Popularität des Lebensmittelrettens ein. Foodsaver sehen sie als zukünftige Alternative des Containerns.

Raphael Fellmer reist mit zwei Freunden zusammen nach Mexiko, ohne einen Cent auszugeben. Er sieht die schlechten sozialen Bedingungen dort und hinterfragt das kapitalistische System, das den Hunger und die Ungerechtigkeit in der Welt grundlegend verursacht. Zurück in Deutschland beginnt er, mitten in Berlin, komplett ohne Geld zu leben, um ein ökologisch nachhaltiges und sozial geprägtes Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen. Er wendet sich an eine Bio-Company Filiale, um eine Kooperation zu starten: Lebensmittel abholen, bevor sie in die Mülltonne gelangen. Der Grundstein für Foodsharing war gelegt.

Foodsaver werden

Wer für Foodsharing aktiv werden möchte, muss zunächst ein Quiz bestehen, um mit Gleichgesinnten aus seiner Region Lebensmittel abzuholen. „Es ist wichtig, dass die Leute das Thema Lebensmittelverschwendung ernst nehmen, sich über die Organisation belesen und pünktlich zu den Abholungen erscheinen“, sagt Birgit aus der Foodsharing-Gruppe Saarbrücken. Sie ist die lokale Botschafterin und koordiniert die Zusammenarbeit zwischen den Foodsavern, organisiert Treffen und stellt Foodsaver-Ausweise her. Zuerst gibt es drei Einführungsabholungen, bevor man einen solchen Ausweis bekommt. Dieser kann dann immer vorgezeigt werden, wenn man sich in einem Betrieb vorstellt, um Lebensmittel zu retten. Er vermittelt eine gewisse Seriösität, die die aktive Zugehörigkeit zur Organisation garantiert.

Ablauf der Abholungen

Foodsaver tragen sich auf der Website für verschiedene Termine ein, an denen sie abholen können. Sie treffen sich etwas abseits von dem jeweiligen Lebensmittelgeschäft. Sind alle da, gehen von ihnen maximal zwei Leute in das Geschäft hinein, um die Kisten Lebensmittel abzuholen. Eine zu hohe Anzahl von Abholern im Geschäft führe zu einer Unruhe, die die Kunden stören würde. Aus Rücksicht derer, die schließlich für die Produkte Geld bezahlen, ist eine möglichst unauffällige Abholung von Bedeutung.

Normalerweise dauert sie nur wenige Minuten, da viele Betriebsmitarbeiter, die Foodsharing länger kennen, bereits die Kisten vorbereit haben. Danach werden die Lebensmittel an einem Ort, der möglichst außer Sichtweise des Geschäftes ist, miteinander geteilt. Hierbei entscheidet der Foodsaver selbst, welche Produkte noch genießbar sind und sich zum Weiterverschenken eignen. Denn bei dem Betrieb liegt automatisch ein Haftungsausschluss vor. Nach der Übergabe der Lebensmittel ist der Foodsaver der alleinige Verantwortliche für die Nutzbarkeit.

Lebensmittel fairteilen

Was er damit macht, ist seine freie Entscheidung. Meistens verbraucht er es selbst, da es sich oftmals bei den Produkten um Obst und Gemüse handelt, das unmittelbar zubereitet werden kann. Bleibt etwas übrig, besteht immer die Gelegenheit, den Nachbarn, Verwandten oder Freunden etwas zu geben. Auch verteilen Foodsaver das Essen an soziale Einrichtungen, wie Obdachlosen- und Asylantenheime, sodass sie die Tätigkeit der Tafel ergänzen.

Während manche Tafeln nur große Mengen bei Lebensmittelläden abholen, sind die Foodsaver so abrufbar, dass die Produkte mehrmals in der Woche in kleinen Mengen abgeholt werden können. Eine weitere Möglichkeit ist der Fair-Teiler – ein Kühlschrank an einem festgelegten zentralen Ort, in dem die abgeholten Lebensmittel gelagert werden. Hier kann sich jeder etwas nehmen, verbrauchen, weiterverschenken oder selbst überschüssige Lebensmittel abgeben. „In Saarbrücken haben wir noch keinen Fair-Teiler. Aber die Gruppe hier gewinnt zurzeit mehr und mehr Foodsaver. Wir sind also auf dem besten Weg dorthin“, sagt Tim, langjähriger Foodsaver.

Nicht erst aus der Mülltonne retten

10.000 Ehrenamtliche engagieren sich bundesweit für Foodsharing. 1.000 Betriebe kooperieren mit ihnen. Trotz dieses Erfolgs von Foodsharing nach wenigen Jahren, herrscht noch ein Ausbaupotenzial im Bekanntheitsgrad, um Menschen, die vielleicht nicht die Zeit haben, als aktiver Foodsaver zu wirken, die Möglichkeit zu geben, ihr Essen, was sie durch Überschuss oder Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums wegschmeißen möchten, auf der Website anzubieten.

Es sollte gar nicht erst containert werden müssen, um Lebensmittel zu retten. Foodsharing möchte das Bewusstsein für ein besseres nachhaltiges Verhalten erreichen. Das Ziel ist es, dass die Supermarktbetreiber direkt auf solche Plattformen zurückgreifen, bevor sie die Produkte wegschmeißen. Denn die sie sparen damit nicht nur Müllkosten, sondern ihr bewusst nachhaltiges Handeln führe ebenso zu einem sehr positiven Betriebsimage bei Kunden.

 

(Foto: by jugendfotos.de)

Von Tom

14 Gedanken zu „Foodsharing für eine nachhaltige Welt“
  1. Hallo!

    Es giebt immer mehr Menschen die Hungerleiden! Auch hier in Deutschland! Das kann doch wohl nicht angehen das ihr es gut findet Lebensmittel zu vebrenn! Bin zwar auch gegen Atomstrom. Aber das rechtfertigt in meinen Augen noch lange nicht Lebensmittel zu vebrennen! Das was dort übrig bleibt sollten die Geschäfte billiger verkaufen kurz vor Landenschluss. Das was sie ein bis zwei Stunden vor Ladenschluss an Obdachlose Menschen mit Schein von der Tafel abgegeben werden. Auch Obst und Gemüse sollte kostelos an sozieal Küchen ab gegeben werden. Schulen, Kindergärten u.s.w. Der Sterenekoch vonder Laver hat eine Iniziative in für Deutschland gegründet, Jedes Kind hat das Recht auf ein warme Mahlzeit. Die haben auch Lebensmittel verwendet, die nicht mehr 100% in Ordnug waren. Daraus sind noch die tollsten Gerichte entstanden.
    Der Verbraucher trifft eine große Mitschuld bei der Verschwendug der Lebensmittel. Das nicht nur zuhause. Sondern auche in den Geschäften. Denn Ihm ist es gewohnt alles zu von der Öffnugzeit bis zur Schließung zu bekommem. Da ist Fleksibilität von Ihm gefordert. Das dürfte bei unserem Überangebot was wir haben nicht schwehr fallen. Z.b. bekomme ich mein Vitalbrot nicht, nehme ich ein Anders. Oder bekomme ich eine Zutat für irgent ein Gericht nicht, giebt es sicherlich auch dort eine Ausweichmöglichkeit.
    Das mit dem Windkrafranlagen hätte ganz anders angegangen werden müsse! Zu erst hätte man sich Gedanken darüber machen müssen, wie kann diese Energie so gespeichert werden, dass sie abrufbar ist. Danach hätte die Sache mit der Verteilug gedanken machen sollen. Das bovor das erste Windrad gebaut und aufgestellt wurde. Dann hätte das sogenannte Ökostromgeld was wir Verbrauche zahlen, auch dafür ausgegeben werden, um diese Sache vorran zu tereiben. Diese Gelder sind zum Großteil aber in den Atom- und Braunkolestrom geflossen und nicht in den für Erneuerbareenergien. Damit hat sich das Verbernnen von Lebensmittel erledigt.

  2. hallo ihr lieben.. 😉
    auch ich angagiere mich mit foodsharing zeit einiger zeit und arbeite mit dem Penny Markt am Planetarium in Pberg zusammen..die filialleiterin und mitarbeiter sind stetz höflich und zuvorkommend…die lebensmittel von Penny teile ich mit freunden und menschen der des VIA Verbunds ev(Sozialpsychiatrie) gemeinnützige Gmbh..
    mir gibt zu bedenken das “foodsharing” zur bedingung macht das mann/frau an einem quiz teilnehmen muß, um sich zu angagieren für das gemeinsame teilen von Lebensmittel!!!Das is nich mein verständnis von teilen..Bitte um Feedback..with love from afet..

    1. Im Allgemeinen stimme ich mit dir überein bezüglich des Quiz, das jeder angehende Foodsaver machen muss. In einer Welt des Teilens und des Engagements sollte ein “Aufnahmequiz” nicht dazugehören. Und es wäre ja auch eigentlich nicht nötig. Es war ja nie vorgesehen.

      Aber schlechte Erfahrungen mit angeblichen Lebensmittelrettern, die keine Disziplin, Zuverlässigkeit und Seriösität gezeigt haben, bringen den Ruf von Foodsharing als eine ernsthaft wahrgenommene Organisation erheblich in Gefahr. Daher wurde das Quiz eingeführt, um so etwas zu vermeiden. Und das ist für mich ein sehr guter Kompromiss, und daher berechtigt.

      Das Quiz ist nicht schwierig und man lernt gleich vieles durch das Lesen der Wiki-Dokumente. Leute, die das Lebensmittelretten nicht ernst nehmen, würden sich kaum die Mühe machen, sich letztere durchzulesen und das Quiz zu bestehen. Schwarze Schafe unter den Aktiven sind also ziemlich ausgeschlossen.

  3. Hallo, ich finde es beschämend Lebensmittel abzuholen und an Freunde und Nachbarn zu verschenken. Man sollte es Menschen geben die nicht soviel haben und nicht denjenigen die genug haben und mit Geld sparen wollen. So läuft das nämlich in Kerpen. Schämt euch……..

    1. hallo julia
      ich glaube du hast den Sinn des Teilens nicht ganz verstanden: es geht bei foodsharing darum, Lebensmittel vor der Tonne zu retten, als ERGÄNZUNG zur Tafel, die sich der Aufgabe stellt, Bedürftige zu versorgen. Darüberhinaus gibt es ebenfalls viele foodsaver, die, wie im Artikel geschildert, auch an soziale Einrichtungen wenden und dort fairteilen! Der Sinn ist doch primär moch genießbares Essen vorm Wehgschmiss zu bewahren. Und die Mengen sind so riesig, dass weitaus mehr Menschen davon satt werden-nicht nur finanziell schwächer aufgestellte. Zahlen hierzu findest du ausreichend im Netz! einfach mal googeln..bevor man sinnvolle Aktivitäten verurteilt!

    2. Wie wäre es denn, statt Kritik auszuüben, weil man den Sinn des Ganzen nicht verstanden hat,sich anzumelden und selber teilzunehmen? Wie schon erwähnt wurde, kann man über die Waren frei verfügen. Also loslegen und an bedürftige verteilen

  4. Ich heiße Foodsharing in Zeiten der “Wegwerfgesellschaft” für willkommen.
    Ganz gleich, wer am Ende ein Stück vom Kuchen bekommt. Es landet nicht in der Tonne!
    Viele Lebensmittel landen schon vor dem Handel in der Tonne wie zum Beispiel Gurken, die nicht der “Norm” entsprechen usw. Auch das MHD trägt teil dazu bei, dass einfach zu viel verschwendet wird. Verrückte Welt.

  5. Ich wuerde sehr gerne da mitmachen …da ich es nicht mag wenn man lebensmittel wegschmeisst …leider bin ich schwer erkrankt und kann nicht alleine raus ….Mal zu einem Beitrag hier …das man es macht nur um Geld zu Sparen …leider und ich spreche aus eigener erfahrung …bleibt uns nichts anderes uebrig …den der Verdienst reicht hinten und vorne nicht mehr ..da ich jetzt nicht mehr Arbeiten kann fehlt es ueberall….und man muss sparen wo es nur geht ….

  6. Zwei Fliegen mit einer Klappe:
    Statt massig arbeitsunwillige (!) Dauer-Harz4-Leute für nichts zu unterstützen:
    Die ARGE/Arbeitsamt mietet pro angefangene 50.000 Einwohner je Dorf oder Stadteil einen geeignete n Altbau- oder in Abriss-geplanten Gebäuden Räume billig an, richtet sie mit gespendeten Tausch-Regalen und Kühlaggregaten von Lebensmittelketten aus.
    Abholer und Aufbauer gibt es erfahrene ältere Arbeiter genug, die keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.
    Lkw kann auch gesponsert nach Feierabend / Samstagen erfragt werden. Spendenbescheinigung für “guten Abfall” kann ein Anreiz sein!
    Den Betrieb übernehmen verantwortlich Arbeitslose nach Dienst- und Einsatzplänen.
    Transporter gebraucht kauft und unterhält die Arge.
    Die Artikel werden eingelagert und gekühlt, Obst und Gemüse von einzelnen Schlechten befreit sauber gemacht.

    Arbeitsbedingungen, wie im jedem Betrieb incl. Mitnahmen selbst sehr begrenzt, wie es jedem “Kunden” zugestanden wird in der Menge je nach Haushaltsmitgliedern.
    Die Mitarbeiterzahlen als Helfer sind egal, Hauptsache für das Arbeitslosengeld plus 1€ pro Stunde muss gearbeitet werden – egal wieviel! Aufstehen müssen ist wichtig dabei und Zuverlässigkeit lernen.

    Der Rest Entnahmen ist Diebstahl zum Weiterverkauf!
    Wird streng angezeigt beim Übertreiben mehrfach.

    Nachweis “Kunden” als Berechtigte:
    Einen Ausweis bekommt Jeder, der unter dem Durchschnitt brutto 3000€ brutto verdient.
    Netto- Einkommen minus Miete minus nur 500 € je Haushaltsmitglied: Sind berechtigt, dort zu 20% etwa des Normalpreises incl. Fleisch und Wurst dort haushaltsüblich einzukaufen.
    Personenzahlen und Einkommen, Abzüge sind auf der Karte gespeichert und das Kundenprogramm überwacht Standardverbrauchsmengen je nach Haushltsmitgliedern, warnt vor Erreichen auf dem Zettel.

    Missbrauch: Anzeige, wie bei unseriösen Mitarbeitern und Verbot dort bundesweit einzukaufen.
    Ebenso in Tafelläden streng.

    Nutzen: Ehrliche Geringverdiener können billiger einkaufen.

    Arbeitslose, besonders Dauer-Harz4-Faule müssen aufstehen, irgendwas tun gegen Zusatzgeld, werden evtl. fit für den Arbeitsmarkt wieder.

    Viele von unseren “Einge-deutschten” so verhassten Flüchtlingen als ihre “-Staatsgeld-Konkurrenten” machen diese Arbeit gerne – der Rest sonstiger Sozialschmarotzer MUSS arbeiten für geringen Lohn plus Staatsgeld.
    Nicht: Entzug Bargeld, Kunde hier in Arge-Läden oder Tafel gegen Gutscheine pro Monat plus Miete, sonst nichts! Schaun mer mal!

  7. Hallo,

    einfach bei http://www.foodsharing.de anmelden (Profilseite erstellen und jeweiligen Bezirk/Region angeben), dann bist du Foodsharer, wenn du dann ein Quiz machst und es bestehst, kannst du als Foodsaver aktiv Abholungen bei den Betrieben in deiner Stadt mitmachen…es gibt auch regelmäßige Treffen, um sich kennen zu lernen.

  8. Ich Gerhard Grauel möchte Lebensmittel für mich auf Bestellung machen für Dienstag wo mein Geburstag ist da werde ich 57 Jahre alt Ich brauche 2x Geschnittnes Kasslerbrot und 10 Brötchen mit 6x Butter und 2x Magariene und Wurst Käse und Cornfleks mit 6x Vollmilch und grillfleisch und Fischstäbchen und Pizza mit Thunfisch das ist in Packet wo 3 stück sind 2xFilterkaffee und Filtertüten 1×4 2x Zucker und Kaffeepulver und 2x Süßstoff und eine Torte soll es auch sein Butterkremtorte und noch paar Süßigkeiten 2x Cips und 2x Flipps ich möchte es auf Bestellung machen Käse Lerrdammer und Harzerkäse Limburger und andere Käse sorten haben sie noch die schokoladennikoläuse und Marzipan und andere sachen die man mir geben könnte,stellen sie es alles zusammen was ich brauche, meine Händynummer: 0162-5413177 sie können mich anrufen was das alles kostet, meine Adresse: Gerhard Grauel Ladenspelderstraße 83 in 45147 Essen-Holsterhausen könnten sie mir gleich bescheidgeben wann sie es bringen möchten dann bleibe ich auch zu Hause

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