Ein Pünktchen fehlt zum großen Glück und zur Titelverteidigung. Sebastian Vettel kann am Sonntag im japanischen Suzuka Rennsportgeschichte schreiben und der jüngste Doppelweltmeister der Formel 1 aller Zeiten werden. Vettels einzig verbliebener WM-Rivale ist Jenson Button, der aber alle fünf ausstehenden Rennen gewinnen muss, um den Heppenheimer noch abzufangen.

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Schlagen kann sich Sebastian Vettel nur noch selbst. Zu souverän trat der Red Bull-Pilot in der bisherigen Saison auf. Keiner im Fahrerlager glaubt daran, dass Button noch das WM-Wunder packt und Vettel bei den letzten fünf Rennen einbricht. „Es ist völlig gelaufen”, gesteht sich selbst McLaren-Pilot Button ein. Vettel dominierte teilweise die Konkurrenz wie vor zwei Wochen bei seinem Gala-Sieg in Nachtrennen von Singapur nach Belieben.

Platz zehn reicht für den Titel

Rechnerisch ist noch alles möglich. Der Heppenheimer wird an diesem Wochenende noch nicht Weltmeister, wenn Jenson Button gewinnt und Vettel zugleich nicht mindestens als Zehnter die Zielflagge sieht. Die Statistik spricht aber für den amtierenden Weltmeister. Das schlechteste Saisonresultat des 24-Jährigen war ein vierter Platz beim Heimrennen auf dem Nürburgring, nachdem er auf der nassen Fahrbahn die Kontrolle über seinen Red Bull verlor und wichtige Zeit liegen gelassen hatte. Dieser Fehler war in der laufenden Saison jedoch eine Seltenheit.

Trotzdem lässt sich Sebastian Vettel vom WM-Trubel nicht anstecken und zeigt sich im Vorfeld des Grand Prix gewohnt zurückhaltend.  „Ich versuche, nicht an die WM zu denken, sondern mich auf das Rennen zu konzentrieren”, sagte er am Donnerstag. Vettel zeigte sich aber auch locker und scherzte. „Wenn mir jemand einen Gefallen tun will, könnte er Jenson die Treppe runterschubsen. Das würde mir helfen.”

Vettel reicht der Punkt nicht
Das Hauptaugenmerk des Red Bull-Piloten liegt darauf, ein ordentliches Resultat zu erzielen. „Es gibt keinen Grund, etwas anders als sonst zu machen. Wir wollen das Beste aus dem Auto herausholen.” Vettel stellt aber auch klar, dass ihm der für die WM reichende zehnte Platz am Sonntag, nicht ausreichen würde. „Das wäre auch ein Grund zu feiern, aber es wäre nicht dasselbe.” Alles spricht an diesem Sonntag für Vettel. Bei den letzten zwei Suzuka-Rennen triumphierte der Red Bull-Pilot. Der Kurs gilt als Fahrerstrecke. Dass Vettel ein Ausnahmekönner am Lenkrad ist, hat er nicht nur in dieser Saison mehrfach bewiesen. Die Kombination Vettel und Red Bull ist momentan die eindeutig bestimmende Kraft in der Formel 1. Ein Ende der Dominanz ist noch nicht abzusehen.

Public Viewing in Heppenheim
In seiner Heimat Heppenheim sind sich alle sicher, dass sich ihr „Seb” in Suzuka zum zweiten Mal die Formel-1 Krone aufsetzen wird. Früh aufstehen müssen die Vettel-Fans. Ab 7:00 Uhr ist in dem Ort an der Bergstraße Public Viewing angesagt.
Vettel sieht das Rennen am Sonntag auch als ein Besonderes an. Den Menschen in dem Land, das von der schlimmen Atomkatastrophe von Fukushima heimgesucht wurde, möchten er und seine Formel-1-Kollegen etwas Gutes tun. „Ich versuche, ein wenig dafür zu tun, den Leuten das Lächeln zurückzugeben. Wir wollen eine gute Show bieten.”

Neues Helmdesign
Vettel wird wie der siebenfache Weltmeister Michael Schumacher mit einem speziellen Helmdesign unterwegs sein. Mit der Aufschrift „Band der Freundschaft” auf dem Kopfschutz kann der Heppenheimer als neuer und alter Weltmeister durchs Ziel fahren. Würde Vettel das schaffen, wäre er Big in Japan.

(Text: Marlo Mintel)

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  • Jerome K.

    Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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Von Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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