Zeichnung von einem roten Boxhandschuh im Comic Stil

Frühe Jahre und Beginn der Boxkarriere

Muhammad Ali wurde am 17. Januar 1942 als Cassius Marcellus Clay Jr. in Louisville, Kentucky, geboren. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, entwickelte der junge Cassius früh eine starke Persönlichkeit und ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Seine Boxkarriere begann 1954 aus einem Zufall heraus, als ihm sein Fahrrad gestohlen wurde. Wütend und entschlossen, den Dieb zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen, traf er auf den Polizisten Joe E. Martin. Martin, der in seiner Freizeit ein Boxzentrum leitete, schlug dem jungen Cassius vor, das Boxen auszuprobieren. Dies war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere.

Schon bald nach seinem ersten Training zeigte sich Clays Talent im Boxring. Bereits sechs Wochen später gewann er seinen ersten Amateurkampf nach Punkten und verkündete voller Selbstbewusstsein: „Seht mich gut an. Bald werde ich der Größte aller Zeiten sein!“ Diese Prophezeiung sollte sich in den kommenden Jahren bewahrheiten.

Aufstieg zum Olympiasieger

1960 war ein Wendepunkt in Clays Leben. Er gewann die Goldmedaille im Halbschwergewicht bei den Olympischen Spielen in Rom, was den Grundstein für seinen späteren Ruhm legte. Dieser Sieg war mehr als nur ein sportlicher Erfolg; er markierte den Beginn eines globalen Mythos. Nach seinem Triumph in Rom wechselte Clay ins Profilager, wo er weiterhin durch seinen unkonventionellen Stil und seine schnelle Beinarbeit beeindruckte.

Erster Weltmeistertitel und Namensänderung

1964 erhielt Clay die Chance seines Lebens, als er gegen den damals unbesiegbaren Sonny Liston um den Weltmeistertitel im Schwergewicht kämpfen durfte. Trotz seiner Außenseiterrolle dominierte Clay den Kampf und gewann, als Liston in der siebten Runde aufgab. Kurz nach seinem Sieg verkündete Clay seine Konversion zum Islam und änderte seinen Namen in Muhammad Ali. Diese Entscheidung war sowohl politisch als auch persönlich motiviert und führte zu gemischten Reaktionen in der Öffentlichkeit.

Politisches Engagement und Boxverbot für Muhammed Ali

Muhammad Alis Karriere wurde bald von seinen politischen Überzeugungen geprägt. Seine Weigerung, im Vietnamkrieg zu kämpfen, führte zu erheblichen Konsequenzen: Er wurde verurteilt, seine Boxlizenz wurde entzogen und er verlor seinen Weltmeistertitel. Diese Zeit des Boxverbots nutzte Ali, um sich verstärkt für Bürgerrechte einzusetzen und gegen den Krieg zu protestieren. Seine Haltung machte ihn zu einer Symbolfigur für viele Afroamerikaner und Friedensaktivisten weltweit.

Rückkehr und legendäre Kämpfe

1970 kehrte Ali in den Ring zurück. Sein Comeback war spektakulär und führte zu einigen der denkwürdigsten Kämpfe in der Geschichte des Boxens. 1971 trat er gegen Joe Frazier im „Fight of the Century“ an, verlor jedoch nach 15 harten Runden. Doch Ali gab nicht auf. 1974 kam es zum legendären „Rumble in the Jungle“ in Zaire, wo er den amtierenden Weltmeister George Foreman besiegte. Mit einer ausgeklügelten Taktik, bekannt als „Rope-a-Dope“, ließ Ali Foreman müde werden, bevor er ihn in der achten Runde k.o. schlug.

Späte Karriere von Muhammed Ali und Erkrankung

Nach dem „Rumble in the Jungle“ folgten weitere bemerkenswerte Kämpfe, darunter der „Thrilla in Manila“ gegen Joe Frazier 1975. Dieser Kampf gilt als einer der brutalsten und intensivsten in der Boxgeschichte. Alis späte Karriere war geprägt von Kämpfen gegen weniger gefährliche Gegner und Gerüchten über finanzielle Probleme. 1981 zog er sich endgültig vom Boxen zurück, nachdem er gegen Trevor Berbick verloren hatte.

1984 wurde bei Ali Parkinson diagnostiziert, eine Krankheit, die seine letzten Jahrzehnte überschattete. Trotz seiner fortschreitenden Erkrankung blieb er eine öffentliche Figur und ein Symbol der Hoffnung für viele. 1996 entzündete er das olympische Feuer in Atlanta, ein bewegender Moment, der seine anhaltende Bedeutung und seinen ungebrochenen Geist symbolisierte.

Vermächtnis und Tod

Muhammad Ali verstarb am 3. Juni 2016 im Alter von 74 Jahren an den Folgen eines septischen Schocks. Sein Tod löste weltweit Trauer aus und brachte eine Flut von Ehrungen und Gedenken an sein außergewöhnliches Leben. Alis Vermächtnis lebt weiter durch seine sportlichen Erfolge, seine Rolle als Bürgerrechtler und seine unerschütterliche Entschlossenheit, für das zu kämpfen, woran er glaubte.

Muhammad Ali bleibt eine inspirierende Figur, ein Symbol für Mut, Gerechtigkeit und Durchhaltevermögen. Seine Worte und Taten haben Generationen von Menschen beeinflusst und seine Legende wird für immer weiterleben. Er ist und bleibt „The Greatest“ – der Größte aller Zeiten.

 

(Das Beitragsbild wurde mit Dall-E erstellt)

Von Janine Schulz

Janine schreibt seit 2012 für backview.eu.