Im Klassenraum erhängt
Fellag füllt die Rolle Bashir Lazhars mit viel Menschlichkeit und Zuversicht. In Deutschland ist der Schauspieler und Showstar unbekannt, in seinem Adoptivland Frankreich dagegen berühmt. Der gebürtige Algerier ging 1995 ins Exil nach Paris, nachdem bei einer Vorstellung seines Stücks „Delirium” in Tunis eine Bombe explodiert war. In Frankreich machte er sich als Theaterintendant und Schauspieler einen Namen und trat in mehreren Kinofilmen auf.
Die Kinder spielen in „Monsieur Lazhar” eine tragende Rolle, denn jedes hat seine eigene Persönlichkeit. Der Film nimmt sich Zeit, die familiären Hintergründe sowie die Entwicklung der Schüler über ein Jahr aufzuzeigen.
Wie so oft für kleine Filme gilt: wenn möglich, bitte im Original anschauen, denn Monsieur Lazhars Akzent und die Natürlichkeit der Schüler leiden unter der Synchronisation.
Fazit: Ein angenehmer kleiner Film, bei dem Kamera, Schauspieler und Geschichte harmonisch zusammenpassen. Sehr ergreifend – für zarte Seelen möglicherweise zu traurig. Etwas mehr Humor und Spannung hätte die Geschichte auch vertragen. So plätschert sie zwar sehr menschlich, aber auch recht unaufgeregt vor sich hin.
Bewertung: 3 ½ von 5 Punkten
Filminfos: Monsieur Lazhar, Kanada 2011, 94 Minuten. Buch & Regie: Philippe Falardeau; mit Mohamed Fellag, Sophie Nélisse, Émilien Néron, Danielle Proulx, Brigitte Poupart u.v.a. www.monsieur-lazhar.de
(Text: Anna Franz)