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Jeder einzelne Spieler bedankt sich bei den Fans und der Mannschaft – im Gegenzug folgen Sprechchöre der Mitspieler und Anhänger. Aufbauspieler Steffen Hamann und Flügelspieler Ivan Pavic singen sich gegenseitig Ständchen und geben auch dem Publikum die Chance, einmal die Meisterschale zu berühren. Ganz nah bei den Fans; ganz nah also bei denen, die diesen Erfolg überhaupt erst möglich gemacht haben. Denn mit einem Zuschauerschnitt von 6.717 Besuchern ist Bamberg auch in dieser Statistik an allen anderen Teams vorbeigezogen. Deutschlandweit sind die positiv verrückten Bamberger Basketballfans mittlerweile gefürchtet und haben der Stadt damit den Titel „Freak City” verschafft. Mit Sätzen wie „best fans I`ve ever seen” oder “ihr seid die geilsten Fans der Welt” heizte die internationale Truppe um den Coach Dirk Bauermann die Stimmung in der oberfränkischen Domstadt immer weiter an.
Rückblick: Um 19.35 Uhr war Sprungball für das vierte Spiel der Finalserie. Die Bamberger wollten unbedingt schon heute ihren Matchball ausspielen und damit ihre Meisterschaft unter Dach und Fach bringen. Zu Beginn des Spiels sah die Ausbeute jedoch etwas mager aus. 12:20 lagen sie nach dem ersten Viertel zurück. Doch dann drehte die Mannschaft allen voran Robert Garrett auf und übernahm die Führung. Die Euphorie auf dem Bamberger Maxplatz konnten auch kleinere Regenschauer nicht bremsen. Bis wenige Minuten vor dem Ende schien es ein klarer Sieg zu werden. Doch dann kam Quakenbrück mit schnellen und klaren Treffern noch einmal bis auf einen Punkt heran. Nur noch 12 Sekunden stehen auf der Uhr. 12 Sekunden in denen ein Korb der Artland Dragons für den Sieg reichen könnte. Dem Maxplatz blieb die Luft im Halse stecken, als der Ball ein paar Mal den Ring des Bamberger Korbes berührt. Doch dann die Erlösung, er prallt ab und die Brose Baskets sind Deutscher Meister. Die Spieler und Trainer fallen sich in Quakenbrück und die Fans in Bamberg in die Arme. Jubel und Freude hatten nun keine Grenzen mehr. „Freak City” tobte, hupende Autos fuhren durch die Stadt, „We are the champions” wird angespielt und die Mannschaft wird sehnsüchtig erwartet.
Friedlich und ohne jegliche Zwischenfälle machte sich ganz Bamberg und Umgebung auf den Weg in die Innenstadt. Gemeinsam startete eine große Party unter freiem Himmel und keiner wollte nach Hause gehen, ohne die Spieler und Trainer noch einmal live gesehen zu haben. Als sie um 1:30 Uhr endlich ankommen und nach 2005 die zweite Meisterschaft feiern, ist der Jubel grenzenlos. Die Spieler tanzen auf der Bühne und jeder will sie und die Meisterschale wenigstens einmal berühren. Die Mannschaft und einige Fans zogen im Anschluss weiter in die Innenstadt und feierte noch bis weit nach Sonnenaufgang ihren Triumph.
(Text und Fotos: Konrad Welzel)