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Orientierung im Studiumschaos

Das Angebot an Studiengängen ist riesig – von Abfallwirtschaft bis Zoologie. Was fehlt, ist oft der Mut zur Entscheidung. Dabei gibt es doch ein paar Faktoren, die die Entscheidung erleichtern sollten. back view ist auf der Suche nach den wichtigsten Fragen vor dem Studium.

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Norden, Süden, Westen, Osten? Wer studieren will, muss heute flexibel sein. Nur noch selten wird der Studienort in nächster Nähe gewählt. Hat sich ein Wunschfach gefunden, geht es vor allem darum, einen Platz zu ergattern. Doch bevor es überhaupt so weit ist, stehen viele vor einem langen Weg der Entscheidungsfindung.

Bei der Wahl des Studiums stehen viele vor dem riesigen Berg von Entscheidungen. Es ist oft schwer zu wissen, was sich wirklich hinter dem Namen eines Studiengangs verbirgt. Und welche Berufsaussichten werden in ein paar Jahren mit dem Abschluss vor einem liegen? Dazu kommt noch das Problem, dass viele Hochschulen mittlerweile in einen Konkurrenzkampf treten, in dem sie für sich werben und oftmals mehr versprechen, als sie tatsächlich bieten können.

Sich zu entscheiden fällt vor allem auch deshalb schwer, weil der Beruf etwas ist, was einen das ganze Leben lang begleitet. Es ist also besonders wichtig, die richtige Entscheidung zu treffen. Der Beruf sollte etwas sein, das Spaß macht oder wofür man eine Begabung hat. Optimal wäre natürlich beides. So oder so ist es ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.

Wer zwar die Richtung kennt, in die er gehen möchte, aber sich nicht sicher ist, kann Praktika oder Studienschnuppertage ausprobieren. Das kann oft helfen, sich den ein oder anderen Beruf und Studiengang einmal anzusehen und vielleicht auch wieder für sich auszuschließen. Die Jade-Hochschule Wilhelmshaven bietet zum Beispiel das Projekt „Studium auf Probe” an. Kostenlos können Interessierte mit einem Studenten zusammen in Vorlesungen gehen und das Hochschulleben kennenlernen. Das kann helfen, um zu überprüfen, ob die eigenen Erwartungen an einen Studiengang oder das Studium generell erfüllt werden.

Natürlich gibt es auch Ratgeber-Literatur oder Tests im Internet, die bei der Findung einer Entscheidung helfen sollen – eigentlich geht es im Wesentlichen um folgende Punkte:
Was kann ich?
Was macht mit mir Spaß?
Ist ein Studium oder eine Ausbildung das Richtige für mich?
Wo will ich studieren? Nahe bei meinen Eltern?
Möchte ich lieber an einer FH oder einer Uni studieren?
Durch diese fünf Fragen lassen sich schon einmal die Masse an Studiengängen in Deutschland auf ein paar weniger kürzen.

Aber auch dann bleiben noch albtraumhaft viele übrig. Nun ist es wichtig zu sich selbst vollkommen ehrlich zu sein. Die Zahl der Studienabbrecher ist hoch – auch, weil viele überstürzt ein Studium beginnen, ohne sich sicher zu sein, was das Richtige ist. Manchmal kann ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Zivildienst durchaus helfen, sich in Ruhe darüber klar zu werden, was man wirklich möchte. Denn die Entscheidung, welcher der richtige Studiengang ist, kann einem nun einmal kein Test der Welt abnehmen.

(Text: Regina G. Gruse)

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