Erik Prince, der Gründer des Sicherheitskonzerns Blackwater, stellt derzeit eine neue Privatarmee für Abu Dhabi zusammen. An erster Stelle stehen dabei kolumbianische und südafrikanische Veteranen. Das Ziel ist die Niederschlagung von Aufständen im In- und Ausland.
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Hervorragend ausgebildete Kämpfer ziehen durch die staubigen Straßen von Bagdad – klare Aufträge und klare Opfer vor Augen. 2007 waren Söldner der amerikanischen Sicherheitsfirma Blackwater in der irakischen Hauptstadt unterwegs und töteten 17 Zivilisten. Ähnliche Massaker von Blackwater-Söldnern sorgten in den vergangenen Jahren für heftige Diskussionen um den Gründer der skandalträchtigen Sicherheitsfirma: Erik Prince. Der Milliardär entging damals einer juristischen Verfolgung und verkaufte das Unternehmen, welches daraufhin in Xe umbenannt wurde.

Nun taucht Erik Prince erneut in ähnlichen Gefilden auf. Er entwickelt für das Scheichtum Abu Dhabi eine geheime Söldner-Armee. Auftraggeber ist Mohammed bin Said al-Nahjan, der Kronprinz von Abu Dhabi. Scheich Mohammed ist zudem der stellvertretende Kommandierende des Militärs der Vereinigten Arabische Emirate.
Die 800 Mann starke Truppe der geheimen Söldner soll Spezialaufträge im In- und Ausland ausführen. Dazu gehören der Schutz von Öl-Pipelines und Wolkenkratzern vor Terrorangriffen sowie der Niederschlag von Bürgeraufständen.

Die Paramilitärs werden vor allem in Kolumbien und Südafrika angeworben. Für Kolumbien wird Erik Prince auch ein langfristiges Interesse nachgesagt. Denn von guten militärischen Kontakten erhoffe sich Prince unter anderem Aufträge zur Drogenbekämpfung. Ein interessanter und langanhaltender Markt, der nun über die Akquirierung von Kolumbianern in Abu Dhabi erschlossen werden soll.

Aus Südafrika stammen vor allem Söldner aus dem ehemaligen Sicherheitskonzern Executive Outcomes, das sich in den 1990er Jahren durch die Unterdrückung von aufständischen Rebellen gegen die afrikanischen Machthaber einen Namen machte. Die Führung des Unternehmens Executive Outcomes setzte sich aus der Militärelite des Apartheid-Regimes zusammen und wurde schließlich 1999 aufgelöst – der Grund war eine neue, strengere Gesetzgebung in Südafrika.

Mitten in der Wüste von Abu Dhabi wird nun seit einem knappen Jahr eine Söldnertruppe trainiert, in der neben Südafrika und Kolumbien auch eine Vielzahl anderer Länder vertreten ist. Offizielle bestätigte Angaben dazu gibt es allerdings nicht. Bekannt wurde lediglich, dass die Ausbilder Veteranen der amerikanischen Armee, der britischen Spezialkräfte, der Fremdenlegion Frankreichs und auch Deutschlands sein sollen.

Im Irak kamen die Söldner von Erik Princes Sicherheitsfirma Blackwater überwiegend aus Chile. Damals handelte es sich um eine Geheimarmee, die aus ehemaligen Militäroffizieren bestand. Auch, wenn die Männer der neuen paramilitärischen Truppe in Abu Dhabi vor allem aus Kolumbien und Südafrika angeworben werden, zeigt sich eine Gemeinsamkeit: In beiden Fällen zählt vor allem der Preis. Denn die lateinamerikanischen Söldner arbeiten deutlich günstiger als Männer aus anderen Staaten und agieren noch dazu meist frei von moralischen und ideologischen Einschränkungen.

(Text: Konrad Welzel)

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  • Konrad W.

    Konrad hat back view am 06. April 2007 gegründet - damals noch in diesem sozialen Netzwerk StudiVZ. Mittlerweile tobt sich Konrad ganz gerne im Bereich SEO aus.

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Von Konrad W.

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