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Murray triumphiert, Vettel verliert

Es waren die Wochen der randvollen Sporttage. Paralympics, Formel 1, Bundesligastart, WM-Qualifikation, US-Open… Und das ist nur ein kleiner Auszug der Ereignisse der letzten beiden Wochen. back view blickt für Euch in der Sportkolumne nochmal zurück.

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Die Formel 1 hat ihre wochenlange Pause zum Feintuning genutzt, was beim Team Red Bull wohl aber wohl schief gelaufen sein muss. Nachdem Vettel beim Grand Prix von Spa noch im WM-Ranking Punkte gutmachen konnte, fiel er beim Monza-Rennen mit einer defekten Lichtmaschine aus.

Der Laie denkt sich wohl: Lichtmaschine – aha… Gibt es sowas also auch bei Formel-1-Boldien. Ja, und eben jene Lichtmaschine kann Vettel nun das Genick gebrochen haben im Titelrennen. 39 Punkte Rückstand, Platz 4 – das ist der ernüchternde Zwischenstand sieben Rennen vor Schluss.

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Weitaus erfolgreicher dagegen war der Schotte Andy Murray, der als erster Brite nach Fred Perry wieder einen Grand-Slam-Titel holen konnte. Mit dem Triumph bei den US-Open beendete Murray damit eine 76-jährige Durststrecke. Dementsprechend emotional und ausgelassen, aber auch ungläubig war der Jubel des Schotten.

Wie ineffektiv, schwachsinnig und überholt das Trainer-Kapitän-System beim Davis Cup der Männer ist, zeigte sich mal wieder vor den Spielen gegen die Australier. Kapitän Kühnen hat seinen wilden Hühnerhaufen nur allzu selten im Griff, Neid, Missgunst und Egoismus bestimmen meist das Handeln.

Die Tennis-Cracks aber trotzten den Umständen und gewannen gegen die „Aussies” 3:2 und sicherten damit den Klassenerhalt. Nachdem man am Sonntag noch mit 1:2 zurücklag, sicherten Florian Mayer und Cedrik-Marcel Stebe den letztlichen Erfolg.

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Wie man sich als loyaler Landsmann präsentieren kann, demonstrierte hingegen Usain Bolt, der für die Leichtathletik-WM  2013 auf die Wildcard verzichtet und diese seinem jamaikanischen Sprintpartner Asafa Powell überlässt. Bolts Qualifikation ist zwar nur reine Formsache, dennoch ist es ein Akt der Anerkennung und des Vertrauens.

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Eine beispiellose Siegesserie hatte der THW Kiel hingelegt, die nun ein längst überfälliges Ende gefunden hat. Nach 40 siegreichen Spielen kassierte der THW ein 26:26 gegen Berlin und zeigte damit nach einer Phase der Dominanz wieder menschliche Züge.

Manch einer wird sich in der Handball-Bundesliga freuen, doch allzu groß sollte die Euphorie nicht werden, denn immer noch zelebrieren die Kieler ihr Spiel. Aber die Tabellenführung mit 10:0 Punkten der Rhein-Neckar Löwen offenbart wieder Spuren von Spannung.

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Die Paralympics sind mit einem für die deutschen Vertreter zufriedenstellenden Ergebnis zu Ende gegangen. Mit 18 Goldmedaillen und 26 silbernen sowie 22 bronzenen landete man auf dem achten Rang. Doch die Spiele waren auch von Diskussionen um die Fairness und Gleichberechtigung bei der Klassifizierung verbunden.

Wie faz.net beispielsweise herausstrich, ist beim Schwimmen die Bandbreite an Behinderungen und damit auch an Leistungsvermögen am breitesten. In den 80er-Jahren wurde beim Schwimmen vom Weltverband eine funktionale Klassifizierung eingeführt. Eine Einteilung, die nicht so sehr nach der Art der Behinderung unterscheidet, als vielmehr nach der tatsächlichen Beeinträchtigung beim Sport.

Dennoch birgt auch diese Klassifizierung eine massive Unschärfe und damit sind die umstrittenen Einteilungen Motoren der Debatten. Auch die Leichtathletik war hochbrisant, denn der Sprinter Pistorius sah sich ebenfalls durch die zu langen Karbonstelzen des Kontrahenten benachteiligt.

 

 

(Text: Jerome Kirschbaum)

 

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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