KulturLiteratur

Komischer Kauz und großartige Sprache

„Frauen von Brücken werfen” ist der neue Krimi von Gunter Gerlach. Sein Held ist der Krimiautor Georg Händel, der eigentlich nichts anderes tut, als sein Leben aufzuschreiben. Wenn da nur nicht immer diese Morde dazwischen kämen.


Nach einer enttäuschten Liebe ist der bekannte Krimi-Autor Händel auf dem Weg nach München, um sich einen Tapetenwechsel zu verpassen. Im ICE sitzt ihm eine attraktive Hexe gegenüber. Händel flieht vor ihr ins Bistro, doch dort rückt ihm der Kellner auf die Pelle, der – Überraschung! – selbst einen Krimi schreibt.
In München angekommen, stößt Händel auf eine Reihe mysteriöser Morde: Frauen werden von Münchener Isarbrücken geworfen, nur ihre Pumps bleiben am Geländer stehen. Alle Indizien weisen auf den Laden mit magischen Geschenkartikeln, der von der ICE-Hexe geführt wird. Händel ermittelt und bringt damit den Kollegen von der Polizei durcheinander, der mal für die Hexe schwärmte.

„Frauen von Brücken werfen” ist eine kuriose Ansammlung skurriler Figuren, doch nicht nur deshalb lesenswert. Gunter Gerlach schafft abseits gängiger Metaphern eine eigene, faszinierende Sprache (inklusive Selbstironie). Außerdem webt er daraus ganz nebenbei einen gelungenen, spannenden Krimi mit Münchner Lokalkolorit.

Nur warum die attraktive, junge Hexe den als äußerst unansehnlich beschriebenen Schriftsteller anhimmelt, bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. Männer können so etwas vielleicht eher nachvollziehen (oder sich erträumen), dank der einfallsreichen Sprache ist „Frauen von Brücken werfen” aber auch für Frauen ein Genuss!

Fazit:
Sprache: 5 von 5 Sternen
Geschichte: 3 ½ von 5 Sternen
Figuren: 4 von 5 Sternen

Buchinfos:
Frauen von Brücken werfen, Gunter Gerlach
ISBN 978-3-941657-62-5 178 Seiten, Paperback, 11,90 € Conte-Verlag
Mehr Infos: http://conte-verlag.de/conte-krimi/gerlach-frauen-von-br-cken-werfen

(Text: Anna Franz)

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