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Alle Jahre wieder…

Wirklich originell ist der deutsche Titel ja nicht gerade! An was erinnert er uns gleich noch einmal…? Richtig! An den urkomischen Stiller/de Niro-Klamauk „Meine Braut, ihr Vater und ich” aus dem Jahr 2000! Ein etwas zu plumper Versuch an den großen Erfolg dieses witzigen Kassenschlagers zu erinnern.[divide]

kinoeckeDer Originaltitel „4 Christmases” trifft es da schon eher, denn Brad (Vince Vaughn) und seine Freundin Kate (Reese Witherspoon) müssen in der Tat viermal Weihnachten feiern. Und das obwohl beide dieses Fest verabscheuen und Jahr für Jahr in den Tropenurlaub flüchten, um der nervtötenden Familie zu entgehen. Doch dieses Jahr macht ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so werden alle Flüge gecancelt.

Da das Flughafenchaos im Fernsehen übertragen wird, haben Kate und Brad keine Ausrede mehr. Zu dumm, dass die zwei auch noch Scheidungskinder sind, folglich beide Elternteile besuchen müssen. Und weil zwei plus zwei vier ergibt, muss das hippe Großstadtpaar ganze viermal durch die Weihnachtshölle. Von Besuch zu Besuch nimmt die Katastrophe dabei ihren Lauf, was nicht nur an den äußerst skurrilen Familienmitgliedern der beiden liegt…

Pünktlich zum Fest der Liebe darf eine seichte, romantische Komödie rund um den Weihnachtsbaum natürlich nicht fehlen. Oder doch? Brauchen wir wirklich den zehntausendsten absehbaren Hollywood-Weihnachtskitsch? Eigentlich nicht! Aber wenn er schon mal da ist…

Die Story ist im Prinzip altbewährt. Ein Traumpaar findet sich (hier bereits vorhanden), wird auf eine Bewährungsprobe gestellt, zerbricht und….Überraschung….findet wieder zusammen! Das ist nicht sonderlich spektakulär, meist aber ganz nett. Auch in diesem Fall kann man behaupten, dass dieses Konzept durchaus aufgeht. Die Einspielzahlen dieser Komödie sind jedenfalls überdurchschnittlich gut. Nicht ganz zu unrecht – „Mein Schatz, unsere Familie und ich” ist durchaus unterhaltsam, wenn auch auf jene seichte Art, die man nicht immer sucht, die manchmal jedoch ganz gut tut. Natürlich geht man mit dem Gefühl aus dem Kino, das alles schon einmal gesehen zu haben. Aber darauf muss man sich eben einstellen.

Zudem bietet Seth Gordons Komödie dank Vince Vaughn ein paar nette Gags. Und auch die Parodie auf einige typische amerikanische Milieus lässt einen schmunzeln. Brads „White Trash-Brüder” etwa, oder Kates pseudoreligiöse Cheerleader Mutter.

Alles in allem fehlt diesem Film jedoch das gewisse Etwas. Über den Durchschnitt kommt er einfach nicht hinaus. Und wer Weihnachtskomödien mit herzerwärmenden Klassikern wie „Tatsächlich Liebe” verbindet, wird hier sehr enttäuscht sein.

Fazit: Seichte Weihnachtsunterhaltung, aber hin und wieder amüsant.

Bewertung: 3 von 5 Sternen

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(Text: Julia Hanel / Zeichnung: Christina Koormann)

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