Sie dürfen weiter stöhnen. Den Tennisdamen wird das animalische, aber doch recht quiekende, Gekreische nicht verboten. Zwar forderte Altmeister John McEnroe schon vor einiger Zeit ein Verbot des Gestöhnes. Doch obwohl eine Unterlassung bereits auf dem Tisch lag, dürfen Frauen weiter ihre Schläge mit roher Stimmgewalt übertünchen.
Der Weltverband ITF hat sich lediglich dazu durchgerungen, das Gestöhne in der Jugendabteilung zu sanktionieren. So wolle man die nachfolgende Generation entsprechend früh erziehen und dem Gestöhne damit prophylaktisch vorbeugen. Die Laute der Tennisprofis bleiben ungesühnt, trotz epochaler Lautstärken von bis zu 107 Dezibel. Männerikone Novak Djokovic hatte sich einmal in einem Videospot über das weibliche Gekreische und Frau Sharapova insgesamt lustig gemacht.
Doch auch auf dem Platz haben die Tennisdamen für Schlagzeilen gesorgt. So schaltete die Weltranglisten-14. Angelique Kerber in Madrid die US-Amerikanerin Venus Williams aus und setzte damit ein fettes Ausrufezeichen. Weniger Glück hatte vor zwei Wochen Andrea Petkovic, die bei einem Match umknickte und mit einem Bänderriss mehrere Wochen ausfällt.
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Die anstehende Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sorgt zwar bei den deutschen Neulingen Julian Draxler und Marc-André ter Stegen für feuchte Träume, sind diese doch zumindest im vorläufigen Kader der DFB-Elf. Doch es kursieren auch negative Schlagzeilen: In der Kritik steht vor allem die ukrainische Politik um Präsident Wiktor Janukowytsch. Im Zentrum der allgemeinen Entrüstung steht vor allem der Umgang mit der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko, die jetzt ihren Hungerstreik beendete.
„Wir sind keine Weltpolizei”, so äußerte sich BundesJogi über die Rolle des DFB und des Fußballs generell. Die Frage bleibt, inwiefern eine EM in einem solch fragwürdig regierten Land moralisch zu vertreten ist. Auch die Meinungs- und Gesinnungsfreiheit ist in der Ukraine und Polen umstritten. So ist das Thema der Homosexualität in den deutschen Stadien schon recht verbreitet und in der Gesellschaft verankert. In den beiden Gastgeberländern aber liegt die Lage noch ganz anders. Wer sich als homosexuell bekennt, muss mit Beleidigungen und Anfeindungen – nicht nur im Stadion – rechnen. Bis in die 90er-Jahre galt Homosexualität noch als Krankheit.
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Seinen NBA-Titel konnte Dirk Nowitzki nicht einmal im Ansatz verteidigen. Mit 0:4 ging man größtmöglich im Viertelfinale gegen Oklahoma City baden. Die Dallas Mavericks unterlagen dem jüngeren, spritzigeren Team und steht wohl kurz vor einem Umbruch – oder zumindest einer massiven Um- und Aufrüstung.
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Bei der Eishockey-WM in Schweden kämpft die deutsche Auswahl um ein Ticket für Olympia 2012 in London. Dabei kam zunächst ein noch ausbaufähiger 3:0-Sieg gegen Italien heraus, es folgte eine enttäuschende Niederlage gegen Lettland. Nun ist die Auswahl von Bundestrainer Jakub Kölliker unter Druck, auch wenn dieser sagt: „Wir rechnen nach sieben Spielen ab”. Mal schauen, was da noch folgt…
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In der Schmuddelecke wollen heute die Kölner Hooligans von Mama und Papa abgeholt werden. Pyrotechnik – okay, das ist umstritten, aber das kann man ja noch irgendwo nachvollziehen. Doch ein gesamtes Stadion in schwarzen Rauch zu hüllen, das muss nicht sein. Und noch weniger muss es sein, dass man betrunken beim Eigenheim von FC-Kapitän Geromel vorbeifährt und dort diesen zur Rede stellen will.
(Text: Jerome Kirschbaum / Foto: Benjamin Radzun, flickr.com)