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Ein Mann und sein Traum von seiner eigenen Kinderbuchserie

Frieda ist neun Jahre alt und auf der Suche nach ihrem Papa. Das Mädchen mit den übergroßen Gummistiefeln und ihre Abenteuer stammen aus der Feder von Matthias Derenbach. back view erzählt er, wie „Frieda” entstanden ist und warum ein junger Mann ein Kinderbuch entwirft.

frieda2.jpgback View: Die Idee zu Frieda ist bereits drei Jahre alt, wie bist du darauf gekommen?
Matthias Derenbach: Ich malte ein Bild von einem Mädchen mit riesigen roten Gummistiefeln. Sie hatte mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit einen gigantischen Fisch geangelt. Das Bild warf Fragen auf wie zum Beispiel „Wie konnte sie das schaffen?” oder „Was ist da geschehen?” oder „Wer ist das?” Das Bild hing lange in meinem Zimmer und das toughe Mädchen mit seiner Angel vor dem Riesenfisch bekam immer mehr Kontur: einen Namen, Familie, Freunde, ein Zuhause, ein Abenteuer und so weiter. Allerdings hab ich bis zur endgültigen Fassung sehr lange an dem Erscheinungsbild, den Charakteren und natürlich an der Geschichte für den ersten Band herumgefeilt. Ganz wichtig war für mich auch das Buchformat, weil es groß angelegten Panoramabildern entsprechen musste. Die eigentliche Arbeit am Buch hat dann ungefähr ein Jahr gedauert. Bilder und Text wurden von mir erdacht und verwirklicht. Wobei der Schwerpunkt deutlich bei den Bildern liegt. In erste Linie sollen sie die Geschichte erzählen, dem Text kommt lediglich eine ergänzende Aufgabe zu.

Wer soll dein Buch lesen?
Das Buch ist in erster Linie für Kinder der entsprechenden Altersgruppe gedacht, aber auch für Erwachsene die Spaß an schönen Illustrationen haben und noch die Fähigkeit zum Träumen besitzen.

foto_bildgre_ndern.jpgWoher weißt du, was Kinder lesen, beziehungsweise anschauen wollen?
Ich habe mich oft mit Freunden und mit meinen Eltern ausgetauscht, die mir wertvolle Tipps und Anregungen geben konnten und deren Kritik besonders wertvoll für mich war. Besonders aufschlussreich war der Besuch zweier Bonner und Kölner Grundschulen. Dort stellte ich meine Geschichte und einige Bilder Kindern aus dem zweiten und vierten Schuljahr vor. Deren Reaktion hat mich zusätzlich motiviert und mir gezeigt, dass meine Entscheidung ein Kinderbuch zu erstellen, die richtige war.

Du bist ein Mann – warum ein Kinderbuch?
Die Tatsache dass ich ein Mann bin, spielte bei der Idee für „Frieda” keine Rolle. Soweit ich denken kann habe ich gemalt und gezeichnet. In einem Kinderbuch kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen. Auf die Frage „Wie man Kinderbücher schreibt?” hat Astrid Lindgren einmal gesagt: „Man muss nur einfach selbst ein Kind gewesen sein. Und sich daran erinnern wie es war.” Das habe ich auch versucht – sogar als Mann!
Zusätzlich möchte ich mit „Frieda” natürlich Menschen erreichen und auch Werte vermitteln die mir wichtig sind. Ich versuche in meinem Buch die Bedeutung von Freundschaft, Mut, Glaube, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft näher zubringen, im Kontext mit einer Sensibilisierung für unsere Umwelt und die Schutzbedürftigkeit unserer Flora und Fauna.

Bleibt „Frieda” ein einmaliger „Ausrutscher” in die Kinderliteratur?
Frieda soll der erste Band einer Serie werden, die einen roten Faden besitzt und auf den Ereignissen des vorhergehenden Bandes aufbaut. Mein Traum ist natürlich, dass ich einen Verlag finde, der mein Buch dann veröffentlicht. Wir werden sehen… mit einem Traum fängt ja meistens alles an.

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