Sport

Ehemaliger Nationaltorwart fürchtet um sexuelle Integrität

Aus dem Bericht der Moralpolizei. Unser Autor Bejamin Hofmann war ganz nah dabei. Letzte Woche sorgte ein Zitat eines ehemaligen deutschen Nationaltorhüters für Schlagzeilen. In der bissigen Montagskolumne blicken wir nochmal auf Sinn und Unsinn des Gesagten.

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München. Nach seinem Auftritt als Experte in einer sogenannten Fußball-Expertenrunde bei einem sogenannten Sportsender in München wurde ein ehemaliger Torwart der deutschen Fußballnationalmannschaft mit Wattebäuschchen beworfen, bis er blutete.

Der Ex-Profi hatte sich zuvor in dem Talk kontrovers zum Outing eines ehemaligen Mitspielers geäußert. Er wisse nicht, was er gedacht hätte, wenn er mit jemand (Schwulem, Anm. d. Red.) zusammengespielt hätte, beim Duschen, beim Zweikampf. Hinter den Kulissen der Show soll der einstige Rückhalt von Arsenal London, dem VfB Stuttgart, Schalke 04, Borussia Dortmund und dem AC Mailand, der als echte Stereotype gilt, noch diverse Schubladen auf-, sie mit einem Eimer Klischees gefüllt und dann wieder zugezogen haben.

In einem Schreiben bekannte sich die Schwulenmiliz „Tuckiban“ zu der (W)Attacke auf den Experten. Sie bezichtigte den Geschädigten der Lüge: „Der Seemann (Anm.: Name von der Redaktion geändert) hat nie geduscht. Und wenn, dann nur in Badehose.“ Zudem mokierte man sich darüber, dass der Ex-Profi direkt, nachdem ihn das erste Watte-Geschoss getroffen hatte, in bester Fußballer-Manier wie vom Blitz getroffen zu Boden gegangen sei. Das, so hieß es in dem Bekennerschreiben, sei mal so richtig schwul gewesen …

 

(Text: Benjamin Hofmann / Zeichnung: Christina Koormann)

 

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