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Für die meisten war es überraschend, wenn auch verständlich, als der HSV Handball im Dezember 2011 Trainer Per Carlen „mit sofortiger Wirkung” freistellte. Viele Experten und auch heimische Fans forderten zu diesem Zeitpunkt Schwalb schon wieder zurück auf die Trainerbank. Doch das Amt ging zunächst an Co Trainer Jens Häusler; der Meistercoach vom Vorjahr bestätigte in unzähligen Interviews, er werde nicht als Trainer zurückkehren.
Doch knappe drei Monate später nach einer desolaten Vorstellung in Flensburg änderte er seine Meinung. Das Champions League Spiel gegen die Füchse Berlin stand vor der Tür – ein Sieg musste her, der angeschlagene Deutsche Meister konnte sich kein Ausscheiden in der Königsklasse leisten. Aber auch ein Martin Schwalb ist kein Hexer. Der HSV verlor sowohl das Hinspiel in Berlin als auch das Heimspiel und damit die Chance auf eine erneute Teilnahme am Champions League Final Four in Köln.
Und auch um den zukünftigen Platz in der Königsklasse müssen die Hanseaten nun bangen. Der THW ist uneinholbar an der Tabellenspitze, die Füchse Berlin verteidigen mit einer weitestgehend soliden Saisonleistung den zweiten Platz. Um Platz drei – und damit die sichere Champions League Qualifikation – kämpfen mit der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein Neckar Löwen noch zwei weitere starke Mannschaften. Beides sind Mannschaften, gegen die auch der HSV diese Saison schon Punkte eingebüßt hat. Zuletzt gab es eine herbe Niederlage in Flensburg, die den HSV auf Platz vier der Tabelle verwies.
Ein Lichtblick bleibt den Hanseaten immerhin. Das letzte Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Rhein Neckar Löwen konnten sie mit viel Leidenschaft und Kampfgeist für sich entscheiden. Aber dafür mussten sie einen hohen Preis zahlen. Die Liste der Langzeitverletzten beim HSV erweiterte sich um Bertrand Gille – der Franzose hat sich eine Schulterverletzung im Wurfarm zugezogen, die ihn für den Rest der Runde ausschalten könnte. Das letzte noch erreichbare Saisonziel, der DHB Pokal am ersten Maiwochenende, scheint damit in unerreichbare Ferne gerückt. Aber vielleicht kann „Schwalbe” es ja doch noch richten.
(Text: Carolin Schmitt)