Handball

Der ewige Zweite will den Pokal

Für den HSV Handball war die zurückliegende Saison eine der Erfolgreichsten der Vereinsgeschichte, doch der Meistertitel ging im Endspurt erneut nach Kiel. In der Champions League hieß die Endstation zum dritten Mal in Folge Ciudad Real. Das Final Four des deutschen Pokals in eigener Halle entschied das Team um Pascal Hens für sich und so beendete der HSV die Saison zumindest mit einem der anversierten drei Titel. 2011 soll mehr gefeiert werden.
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Mit dem Pokalsieg im Rücken und der altbewährten Mannschaft will der HSV auch in diesem Jahr zumindest einen Titel an Alster und Elbe holen -am Liebsten die Meisterschaft. Die Mannschaftsaufstellung des HSV bleibt dabei größtenteils unverändert und wird lediglich von einem neuen und zugleich altbekannten Gesicht ergänzt.
Mit Michael Kraus konnten die Hanseaten einen echten Hochkaräter für die Mittelposition verpflichten. Kraus, der beim TBV Lemgo einen Vertrag bis 2011 hatte, wechselte still und leise vorzeitig während der Sommerpause. Schon im Trainingslager im bayerischen Herrsching am See stieß „Mimi” zu seiner neuen Mannschaft – allerdings vorerst ohne Spielerlaubnis. Die kam erst am 29. Juli, pünktlich zum Testspiel gegen den Bezirksligisten TV Borken.

Kurz vor Ligastart musste der HSV allerdings schon die erste Hiobsbotschft verkraften. Neben dem verletzten Stefan Schröder muss der Vizemeister auch auf seinen Halblinken Krzysztof Lijewski verzichten. Der Jüngere der beiden Lijewski Brüder klagte schon Ende der vergangenen Saison über Schulterschmerzen im linken Wurfarm.

Nach einer langen Pause über die Sommermonate sowie einer intensiven konservativen Behandlung besserte sich die Situation von Lijewski nicht, sodass der Verein und das medizinische Team nur noch eine Operation als Lösung sehen. Am  11. August wurde der Pole operiert. Wann „Zloty” wieder spielen kann, ist noch ungewiss, die zu erwartende Regenerationszeit bei einer instabilen Schulter liegt bei mindestens drei Monaten.

So lange müssen die Rechtshänder Domogoi Duvniak und Michael Kraus im rechten Rückraum aushelfen. Eine weitere Neuverpflichtung schließt der HSV zu diesem Zeitpunkt aus, doch der Ausfall des Polen ist sicherlich eine Schwächung des Teams, die nur schwer zu kompensieren ist.

In Hamburg vertraut man auf eine eingespielte Mannschaft, die vergangene Saison bewiesen hat, was in ihr steckt. Bis kurz vor Ende der Saison lag der HSV in der Tabelle ganz vorn. Im „Endspiel” gegen den THW Kiel vor heimischem Publikum verloren die Hanseaten. Auch im Ligapokal traf Hamburg nicht auf den Rekordmeister. Der HSV bezwang im Finale die Rhein-Neckar Löwen.

Das könnte eventuell der entscheidende psychologische Vorteil der Zebras im Meisterschaftskampf sein. Auch in Kiel gab es kaum personelle Veränderungen. Die Abgänge von Nikola Karabatic, Vid Kavticnik und Stefan Lövgren scheinen weitestgehend verkraftet. Nach einer schwächeren ersten Saisonhälfte, holte Kiel im Endspurt auf und war stark wie immer. Mit einem Punkt Vorsprung standen sie am Ende vor dem HSV.

Die ersten Rekorde sind für die Hanseaten indes schon vor Saisonstart am 28. August in Göppingen gefallen. Mit 5.436 bisher verkauften Dauerkarten sicherten sich so viele Fans wie nie zuvor einen Platz in der Hamburger O2 World und auch die neu gestartete Facebook-Seite des HSV hat bereits 3.700 Fans – Tendenz steigend.

Ein Grund hierfür war sicherlich auch die ungewöhliche Berichterstattung vom Trainingslager in Herrsching. Kein Geringerer als der immer noch verletzte Stefan Schröder berichtete täglich über das Social Network von den Trainingsmaßnahmen des Teams um Martin Schwalb. Begleitet wurden die stets amüsanten und ausführlichen Berichte von den passenden Bildern im Netz.

Und eine weitere Tradition stärkt die Bindung des Vereins zu seinen Fans. Der am 19. August stattfindende Fanday bietet den Handballanhängern eine Gelegenheit für Fotos und Autogramme der Stars, begleitet von einem Vorbereitungsspiel auf internationaler Ebene. Dieses Jahr gastiert der amtierende dänische Meister AaB Handbold in der Alsterdorfer Sporthalle.

Bevor es am 1. September zum ersten Heimspiel der Saison kommt, trifft der HSV noch auf den Erzrivalen aus Kiel. In München spielen Meister und Pokalsieger im Supercup gegeneinander. Im vergangenen Jahr siegte der HSV.

(Text: Carolin Schmitt)

Carolin S.

Ich habe 2009 angefangen für back view zu schreiben, damals vor allem im Bereich *Sport*. Mittlerweile schreibe ich auch über andere Themen und versuche mein Studium der Anglistik und Amerikanistik auch ab und zu mit meinen Artikeln zu verknüpfen.

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