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Bei Vettel und Hamburg hakt es

Nun sind wieder zwei ereignisreiche Wochen vorbei, es ist wieder Zeit für die back view-Sportkolumne. Von einem  Rekordsammler über eine patzende Hamburger Sportstadt hin zu einem verflixten dritten Jahr in der Formel-1 – es war alles dabei. Jetzt, und nur hier: Mehr dazu.





Die Formel1-Sasion für Sebastian Vettel begann mit zahlreichen Unkenrufen. Experten und Kritiker hatten die Glaskugel ausgepackt und dem Doppelweltmeister ein schwieriges Renn-Jahr vorhergesagt. Das verflixte dritte Jahr, das Titeltrio, stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Denn der Heppenheimer wähnt sich in bester Gesellschaft: Formel-1-Granden wie Ascari, Senna, Prost… Sie alle kamen nach dem Doppel-Titel nicht zu einem dritten Championat.

Auch Vettel konnte demnach in dieser Saison nicht so recht überzeugen. Einem zweiten Platz in Melbourne folgte der triste elfte Rang in Kuala Lumpur. Angesäuert durch die negativen Folgen einer Kollision im Rennverlauf stieg Vettel nach dem Schlussspurt aus dem Boliden. Es hakt noch beim gewaltig beim Doppelweltmeister und seinem zuvor alles übertrumpfenden Red Bull.

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Wie man einen Titel-Hattrick komplettieren kann, demonstrierten die Bamberger Basketballprofis am 25.03.2012. Im Finale setzten sich die Brose Baskets mit 82:73 souverän gegen Bonn durch und machten den dritten Pokalgewinn in Folge perfekt.

Den „wichtigsten Sieg des Jahres” feierte Dallas-Coach Rick Carlisle nach dem Erfolg gegen die Houston Rockets. Durch den Sieg im Texas-Duell sicherte sich das Team rund um Dirk Nowitzki den Play-Off-Platz. Zudem stieg in Orlando am vergangenen Wochenende das All-Stars-Game. Dirk Nowitzki war zum elften Mal dabei, war aber nur sieben Minuten auf dem Feld, die er für 14 Punkte nutzte. Der große Showmaster des Abends war LeBron James, der mit 36 Punkten glänzte.

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Wie sehr es hingegen – ähnlich wie bei Vettel – ganz gehörig haken kann, das erlebt die Sportstadt Hamburg derzeit am eigenen Leibe. Der HSV dümpelt seit einigen Spieltagen in der Bundesliga als Fußballdino auf dem Relegationsplatz rum. Und der HSV Hamburg muss nach dem Achtelfinal-Aus vom vergangenen Sonntag im Pokal gegen die Füchse Berlin jegliche Titelhoffnungen begraben. In der Champions-League ausgeschieden und in der Meisterschaft unter ferner Liefen – der Handballklub rundet das traurige Bild der Hamburger derzeit ab.

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In der letzten Ausgabe von FLUTLICHT haben wir von einem furios aufspielenden Roger Federer berichtet, der sich mit feinstem Tennis den Titel in Dubai sicherte. Auch heute gibt es wieder einen Sieg zu vermelden: Auch das Turnier in Indian-Wells konnte der Schweizer erfolgreich beenden. Durch einen Halbfinal-Sieg gegen Schreckgespenst Nadal und einen Finaltriumph gegen John Isner, der zuvor immerhin Djokovic ausschaltete, gewann Fedex auch das zweite Turnier in diesem Jahr.

Die deutschen Tennisakteure sind beim laufenden Turnier in Miami weitgehend ausgeschieden. Lediglich Sabine Lisicki hat den Weg ins Achtelfinale geschafft und hält die deutsche Fahne hoch.

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Nicht nur eine Fahne hält ein ganz anderer Ausnahmekönner in diesen Tagen hoch. Lionel Messi, der schon mit Trophäen und Auszeichnungen überhäuft wurde, gelang am 20.03.2012 historisches: Der Weltfußballer, der Rekorde sammelt wie andere Briefmarken, schoss sein 234 Tor und zog damit in Barcas Rekordtorschützenliste an César Rodríguez vorbei. „La Pulga” pulverisierte den knapp 60 Jahre alten Rekord in nur sieben Jahren. César Rodríguez hatte seiner Zeit noch ganze 13 Spielzeiten benötigt.

Nicht ganz so große Schlagzeilen schrieb der dennoch derzeit recht erfolgreiche FC Bayern. Im Pokal steht man im Finale, die Champions-League ist immer noch machbar und in der Liga schießt man einen Giftpfeil nach dem anderen nach Dortmund. Doch der amtierende Meister aus dem Ruhrgebiet ließ sich bisher nicht beirren und parierte die Angriffe aus Süddeutschland mit zwei Siegen gegen Bremen und Köln.

Für die Bayern heißt es am kommenden Mittwoch beim Champions-League-Spiel gegen Marseille wieder getreu den Toten Hosen: Mach das FLUTLICHT an, sie kommen gleich raus und dann kann die Show losgehen. Und sie sind nicht allein, denn wir sind dabei, auch wenn es heut aufs Auge gibt. Im grellen Scheinwerferlicht gilt es, dem bajuwarische Traumfinale im eigenen Stadion einen Schritt näherzukommen.

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In der Schmuddelecke befinden sich in der heutigen Ausgabe des FLUTLICHTS die spanischen Anti-Doping-Kämpfer. Die ohnehin sehr laschen Versuche, den Dopingfluss auszutrocknen, haben an diesem Wochenende eine unrühmliche Krone aufgesetzt bekommen: Die spanische Justiz sprach allen neueren Beweismitteln der Operation Windhund – wie der angebliche Anti-Doping-Kampf genannt wird – die Rechtsgrundlage ab. Sie seien auf unrechtsmäßiger Basis beschafft worden. Bitte für 20 Minuten in die Schmuddelecke zum Schämen, liebes Anti-Doping-Team!

(Text: Jerome Kirschbaum / Foto: Benjamin Radzun, flickr.com)

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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