Sport

Was war denn da los?

Man kann eigentlich jedes Jahr denselben Teaser schreiben: Auch in diesem Jahr war wiedermal viel los auf den Sportplätzen dieser Welt. Es ist nur selten gelogen, denn irgendwas Verrücktes und Rekordverdächtiges wird schon in jedem Jahr passiert sein. So auch in diesem…[divide]

Die Internetlegende
Eishockeyspielen wie Sid Crosby, Golf wie Tiger Woods oder Fußball wie Lionel Messi? Titus kann mit diesen Sportarten nichts anfangen. Die Passion des 2-Jährigen sind Basketbälle und Körbe. Seine Eltern stellten ein Video ins Netz, das bis zum Ende des Jahres über 13.000.000 Klicks hatte. Titus wirft darin aus unterschiedlichsten Positionen die Bälle mit traumwandlerischer Sicherheit in den Korb, dass man meinen möchte, man würde tatsächlich den nächsten Michael Jordan bewundern. Inzwischen kursieren zahlreiche andere, weitergehende Videos rund um Titus und berühmte Bewunderer im Netz.

 

Die Rekordsammler
Es war sicherlich das Jahr das FC Bayern München. Die meistgehasste Mannschaft der BRD durfte sich zigmal feiern lassen. Nach dem 28. Spieltag wurden die Bajuwaren in der Saison 2012/13 vorzeitig Meister – Rekord! Im Mai folgte dann die CL, wenige Tage später der DFB-Pokal – Rekord! Der europäische Super Cup sollte auch noch folgen. Und da die Bundesliga ja ohnehin ohne Niederlage in der Hinrunde 2013/14 geplättet wurde, konnte man noch kurzerhand vor Weihnachten schnell die Klub-WM in Marokko abgreifen. Das Jahr des FCB: Wie ein Schwimmrennen mit den nun verbotenen Ultraanzügen. Wie ein Olympia mit Usain Bolt in Hochform. Rekord. Rekord. Rekord.

 

Alle gegen einen
Viel haben die Formel 1-Bosse schon getan, um Sebastian Vettel zu stoppen. Jedes Jahr wurden neue Regeln aus den feuchten Träumen in die bittere Realität geholt. Manche Neuerungen wirkten derart deplatziert, dass sich weltweites Kopfschüttel einstellen müsste. Vettel aber ließ sich nicht beirren, er setzte sich zum vierten Mal in Folge die Krone auf. Er fuhr die Konkurrenz damit in Grund und Boden und stolperte dabei fast über seinen Teamkollegen Mark Webber, als der Heppenheimer eine Teamorder überging und damit den endgültigen Bruch mit Webber unterschrieb. Alles kein Problem, Vettel kam stärker zurück und brannte zum Schluss der Saison wie zuletzt immer Donuts auf den Asphalt. Die FIA hat sich übrigens wieder was neues einfallen lassen. Mit der neuen Saison soll das letzte Rennen besonders viele Punkte geben. Aha, ob das Vettel wirklich stören wird?

Die antiken Olympischen
Es war ein Aufschrei des Entsetzens! Ringen sollte aus dem olympischen Potpourri gestrichen werden. Die schillernde, antike, unfassbar traditionsreiche und männliche Vorzeigedisziplin stand auf der Kippe. Dafür sollten neumodische Sportarten wie Squash oder Baseball aufgenommen werden. Ein Ding der Unmöglichkeit, immerhin zahlt man im olympischen Dorf ja immer noch mit dem antiken Tetradrachmon. Und wer unbeliebt ist, der wird ganz historiengetreu durch das Scherbengericht Ostrakismos aus der Stadt verbannt. Kein Wunder also, dass die Basileuse des IOC letztendlich doch dem Ringen eine letzte Chance gaben. Moderne? Pfff…

 

 Die böhmischen Dörfer
Stellen Sie sich mal vor: Sie gehen zum Orthopäden und der sagt Ihnen: „Sie haben Rücken lebenslang, schnelle Bewegungen müssen unbedingt vermieden werden.“ Sie antworten: „Also nie wieder Sport?“ Der Arzt entgegnet: „Nun ja, Schach ist ja auch Sport…“
Ach ja stimmt,  ganz vergessen. Und auf einmal war Schach in aller Munde im Herbst 2013. Zumindest die einschlägigen Zeitungen und Zeitschriften berichteten in einer ungeahnten Ausführlichkeit über die WM, dass ungeübte Leser stutzig werden konnten. Kasparov eröffnet mit einer Anna Kournikova… Oder so ähnlich… Lauter böhmische Dörfer halt, Sorry!!

 

 

(Text: Jerome Kirschbaum / Foto: Loozrboy, flickr.com nach Creative Commonse License)

 

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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