SüdenWeltenbummler

Surfende Weihnachtsmänner

Jedes Jahr im Dezember überschlagen sich die Nachrichtenmeldungen der Wetterdienste, ob es denn diesmal „Weiße Weihnachten” geben wird. Und allzu oft wird man dann von einer grauen Nebelsuppe und nass-kaltem Wetter schnell zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht. Nicht so in Australien, denn dort fällt Weihnachten in den heißen Hochsommer.

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Keine Frage, Weihnachten bei 35 bis 40 Grad Celsius ist ein ganz besonderes Erlebnis für Menschen, die sonst zu dieser Zeit dick eingepackt durch Weihnachtsmärkte spazieren oder sich zuhause vor dem Kamin wärmen. In Australien ticken die Jahreszeiten eben etwas anders. Deshalb lässt sich dort der Weihnachtsmann am Strand schon einmal in kurzer Hose und auf Wasserski im Meer sehen.
Die Einkaufszentren sind zu dieser Zeit typisch europäisch geschmückt und verleihen durch das Angebot von Backwaren, Weihnachtsschmuck und Girlanden doch ein gewohnt weihnachtliches Gefühl. Auch die überall beliebten Weihnachtslieder dürfen nicht fehlen und erklingen in den Straßen – „White Christmas”-Klänge im Hochsommer.

Doch nicht nur Europa, auch Amerika ist Vorbild für einen Teil der australischen Weihnachtstradition. So werden auch hier oftmals wie in den USA Eigenheime üppig geschmückt und dann Touristen und Einheimischen gleichermaßen zur Schau gestellt. Auch bei den Weihnachtsterminen folgt man dem amerikanischen Vorbild: Man zelebriert am 24. Dezember erst ein üppiges Abendessen, bevor am Morgen des 25. Dezember, dem „Boxing-Day”, traditionell die Geschenke ihrem Besitzer wechseln. Hierbei wird auch eher auf die „Weihnachtsmann-rutscht-durch-den-Schornstein”-Geschichte als auf das eher deutsche „Christkind” verwiesen.

Und wem die traditionelle Weihnachtsgestaltung in Australien zu altmodisch erscheint, der kann sich zu dieser Zeit an einem der wunderbaren Strände niederlassen und wieder den Weihnachtsmann mit Badehose und Jetski über die Wellen fahren sehen. Natürlich mit obligatorischem Bart.

(Text: Robert Reiche)

Robert R.

Wenn Robert mal groß ist, will er es auch bleiben. Bis dahin verbringt er seine Zeit in virtuellen Welten und denkt, redet und schreibt über Filme, Spiele sowie über Gesellschaftsthemen. Der studierte Historiker arbeitet dazu noch als IT-Berater und verreist gern mit dem Fahrrad, um Länder und Leute kennenzulernen.

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