Sport

Reiten trotz Behinderung

Hanne Brenner startet in London zum vierten Mal für das Deutsche Paralympische Team. Ausgerechnet wegen eines Reitunfalls ist Hanne Brenner seit 26 Jahren inkomplett querschnittsgelähmt. Das Reiten gab sie dennoch nicht auf.

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Vor 26 Jahren sorgte ein Reitunfall für die Behinderung von Hanne Brenner. Doch die körperliche Einschränkung hielt sie nicht davon ab, ihrem geliebten Hobby weiter nachzugehen. Nur elf Jahre nach ihrem Horrorsturz bei einem Vielseitigkeitsturnier in Norddeutschland startete sie wieder auf Turnieren – nur eben dann im Dressursattel, sowohl auf Regelturnieren als auch auf Spezialturnieren für behinderte Reiter.

Für Hanne Brenner ist Reiten eine der wenigen Sportarten, in der es der nicht-behinderten Konkurrenz und auch den Zuschauern sehr leicht fällt, einen Behinderten Sportler zu akzeptieren. Ihre inkomplette Querschnittslähmung ermöglicht es ihr, auch auf Regelturnieren noch zu starten, aber grundsätzlich sieht sie keine Einschränkung ihrer Reitfähigkeit durch ihre Behinderung. Sie selbst sagt: „Es ist egal, ob ein Schenkel treibt oder der Schenkel durch eine Gerte ersetzt werden muss. Es kommt nur darauf an, dass das Pferd das Kommando auch versteht und umsetzt.”

1999 konnte sie schon bei den Weltmeisterschaften in Dänemark eine Goldmedaille gewinnen, 2004 brachte sie es bei ihren ersten olympischen Spielen zu zwei Silbermedaillen mit ihrem Pferd Fabiola. Nach ihrer Heimkehr aus Griechenland musste sie sich allerdings plötzlich von der Oldenburger Fuchsstute trennen und ihre weiteren Erfolge schienen in ferne Zukunft zu rücken.

Durch einen Befürworter aus der Nähe von Heidelberg kam sie schließlich 2004 zu dem Hannoveranerhengst „Lyriker” sowie 2005 zur Hannoveranerstute „Women of the world”, mit der sie schließlich 2008 in Peking startete. Dort wurde das Pferd-Reiter-Paar schließlich Sieger in der Pflicht- und der Küraufgabe und konnte mit der Paralympischen Mannschaft die Silbermedaille gewinnen. Damit wurde Hanne Brenner zur erfolgreichsten deutschen Sportlerin bei den Sommerspielen 2008.

Auch 2010 bei den Weltreiterspielen in Lexinton, Kentucky konnte „Women of the World” überzeugen und die beiden gewannen dort ebenfalls Doppelgold. Damit steht einem Erfolg bei Olympia 2012 in London eigentlich nichts mehr im Wege.

Weitere Informationen zu Hanne Brenner: http://www.brenner-hanne.homepage.t-online.de/

(Text: Carolin Schmitt)

Carolin S.

Ich habe 2009 angefangen für back view zu schreiben, damals vor allem im Bereich *Sport*. Mittlerweile schreibe ich auch über andere Themen und versuche mein Studium der Anglistik und Amerikanistik auch ab und zu mit meinen Artikeln zu verknüpfen.

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