KulturMusik & Theater

Norden und Süden

Das Hurricane-Festival zählt mittlerweile zu einem der größten Festivals Deutschlands. Auch die kleine Schwester, das Southside-Festival, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Trotz eines Line-Ups, das sich auch immer mehr dem Mainstream anpasst, haben die Festivals musikalisch noch enen alternativen Ruf.
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Scheeßel, eine kleine niedersächsiche 13.000 Einwohner-Gemeinde erfreut sich eimal im Jahr großer Beliebtheit. Dann nämlich, wenn mehr als 70.000 Musikfans in den Ort zwischen Bremen und Hamburg pilgern. In diesem Jahr findet das Hurricane zum 17. Mal vom 21. bis zum 23. Juni auf dem Eichenring, einer Sandrennbahn für Motorräder statt. Das Festival war in diesem Jahr so früh ausverkauft wie nie zuvor.

Ein bisschen kleiner ist die südFestivalliche Schwester, das Southside Festival.  1999 wurde das Festival  zum ersten Mal in Neubieberg veranstaltet, seit 2000 findet es jährlich Neuhausen ob Eck, nahe dem baden-württembergischen Tuttlingen statt. Das Southside wächst,  in diesem Jahr werden 60.000 Besucher zum ebenfalls ausverkauften Festival erwartet.

Die Festivals wachsen zusammen
Generell heißt es zu den Festivals im Vergleich,  während man bem Hurricane eher im Schlamm getanzt wird, braucht man Southside eher ein Sonnenhütchen. Aber auch auf diese Faustregel ist – gerade bei den merkwürdigen Wetterbedingungen in diesem Jahr – kein Verlass.

Mittlerweile geben sich beide Festivals betont, grüner. In den Festivaltickets beinhaltet ein Bahnticket – beim Hurricane für den Metronom, beim Southside sogar deutschlandweit im Nahverkehr. Auch das “Grüner Wohnen”- Campen, ein lärm- und müllreduzierter Campingbereich, wird von beiden Festivals angeboten.

Von Indie-Newcomern und Rock-Urgesteinen
Aber nun, zum wichtigsten, der Musik. Das Line-Up in diesem Jahr kann sich sehen lassen. Als Headliner wurden die Pyro-Rocker Rammstein und die kalifornischen Rocker Queens of the Stone Age engagiert. Weiter gehts mit der erwachsen gewordenen Internet-Indie-Hoffnung Arctic Monkeys und dem verrückten Kollektiv Deichkind.

Mainstreammäßig kommt das Line-Up auch mit dem US-Rapper Macklemore, bekannt durch seinen Ohrwurm “Thrift Shop” daher. Neben solchen Newcomern werden auch Boysetsfire und Jimmy Eat World, die beide gerade frisch ihre neuen Alben veröffnetlicht haben, auftreten. Auch Electro ist vertreten, Paul Kalkbrenner (“Berlin Calling”) kommt und der Franzose Gesaffelstein wird die Menge zum Tanzen bringen

Dabei sind Bands wie Get well soon. (hier bei einem Auftritt in Frankfurt 2013) (Foto: RadgenUnterhalb der Headliner enthüllt sich aber die wahre I(n)d(i)entität des Hurricanes und Southsides. Of Monster and Men, die isländische Indie-Band, die mit ihren Ohrwurm Little Talks bekannt wurde. und ihre Landsmänner Sigur Rós. Auch die britische Indie-Band Bloc Party und Modest Mouse (Anm. d. Red.: Modest Mouse haben ihren Auftritt abgesagt, wie die Festivalleitung am 6. Juni 2013 bekannt gab) treten bei den Geschwisterfestivals auf. Leisere Töne schlagen Get well soon mit dem stets melancholisch dreinblickenden Frontmann Konstantin Gropper an. Eine durchgeknallte Bühnenshow ist bei FM Belfast garantiert, schon die Intro betitelte ein letztjähriges Konzert als “Kindergeburtstag für Erwachsene.”

Egal. ob nun aktueller Dauerohrwurm, Lieblingsband der Neunziger oder Newcomer aus der Kategorie “da habe ich den Namen schon mal gehört”. Beim Line-Up von Hurricane und Southside werden Rock- und Indierock-Liebhaber deinfitiv fündig. Und der halbee Spaß an einem Festival ist es ja bekanntlich nicht nur die Lieblingssongs mitzusingen, sondern auch für sich selbst unbekannte Bands zu entdecken.

[box type=”info” border=”red”]Das komplette Line-Up und alle weiteren wichtigen Infos zum Hurricane und zum Southside-Festival findet ihr auf den Homepages:
www.hurricane.de und www.southside.de.[/box]

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(Text: Julia Radgen)

Julia R.

Julia lebt in Mainz und schreibt am liebsten über Kultur- und Gesellschaftsthemen - und interessante Menschen. Sie ist Social Media-süchtig und verzichtet nur freiwillig auf Internet und Handy, wenn sie zu einem Festival fährt. Wenn sie groß ist, will Julia mal Journalistin werden.

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