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„Mülltrennung ist doch normal”

Gelb, Grau, Blau und Braun – das sind nicht die Farben einer neuen Fahne, sondern die der Mülltonnendeckel. Aber wer trennt schon, wenn es doch viel bequemer ist, alles in eine Tonne zu stecken? Einige der in Münster Befragten sagen: wir tun`s!

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luise
Luise, 18, Schülerin:

„Was in Italien abgeht ist ganz schön krass und auf jeden Fall nicht gesund für die Menschen und die Umwelt. Deshalb finde ich es wichtig, dass man sich um Müll und Recycling kümmert. In Amerika hatten wir zum Beispiel Chipstüten, die sich auf dem Kompost aufgelöst haben. Von Coca Cola kommt jetzt die Flasche aus Holzplastik raus; ich finde es wichtig, dass in dieser Richtung weitergedacht wird.”jakob

Jakob, 20, macht seinen Zivi im Umweltschutz in Niedersachsen:
„Ich habe mal bei der Müllabfuhr gearbeitet, für zehn Euro die Stunde, das war eigentlich der Hauptgrund. Wenn man den Müll selbst mal weggemacht hat und sieht, wie viel Arbeit dahintersteckt, sieht man das schon kritischer. Ich hatte Kirmesreinigung im Herbst. Es ist krass, wie viel Müll bei so einer Kirmes anfällt und, wie viel dann noch daneben liegt. Ich habe auch Kaugummis hier in der Fußgängerzone weggemacht und den ganzen Tag nur geschrubbt. Da habe ich mich gefragt, wieso man seinen Kaugummi einfach auf den Boden spuckt. Das kann ich echt nicht verstehen.”

gina

Gina, 17, Schülerin:
„Ich glaube, viele Leute trennen den Müll einfach zu wenig. Ich versuche auch darauf zu achten, meinen Müll nicht einfach in die Gegend zu werfen. Aber es muss ja Leute geben, denen das egal ist, sonst würde hier nicht so viel herumliegen. Man braucht mehr Müllbewusstsein.”

Mara, 19, Schülerin:
„Mein Müll kommt immer zusammen in einen Sack und den stecke ich dann in die graue Tonne. Die anderen Mülltonnen sind ja immer total überfüllt und weil da nichts mehr reingeht, tue ich immer alles in den Restmüll rein.”

jannika

Jannika, 21, studiert soziale Arbeit:
„Wir trennen Müll, Papier, Bio und Plastik. Meine WG-Jungs machen das so, da mache ich halt mit, das gehört sich so.”

linda
Linda, 21, studiert soziale Arbeit:

„Ich hab eine graue Tonne, einen Papiermüll, einen gelben Sack und einen Biomüll, weil ich das zu Hause so gelernt habe. Das ist halt normal, finde ich. Aber ich habe mich sehr gewundert, als ich nach Köln gezogen bin, weil es dort nicht normal ist. In Köln gibt’s nur einen Müll, in den alles reinkommt. Im Vergleich zu Köln ist Münster eine total saubere Stadt.”

lennartLennart, 18, Schüler:
„Es gibt zu viel Müll auf der Welt. Der wird nach Südamerika und Afrika und diverse andere Dritte-Welt-Länder exportiert. Wir verkaufen denen unseren Müll und dort wird er sortiert, teilweise von Kindern, und dann weiterverarbeitet. Mülltrennung an sich ist generell eine gute Sache, wenn sich alle daran halten würden. Es gibt zwar auch die Theorie, dass Mülltrennung nichts bringt, weil es doch hinterher alles auf der gleichen Halde landet. Aber für mich ist es kein großer Akt und schaden wird es wohl kaum, also trenne ich.”

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(Umfrage und Fotos: Anna Franz / Zeichnungen: Christina Koormann)

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