KulturLiteratur

Das kleine Monster namens Konsum

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit beginnt er aufs Neue: der Kaufrausch der Deutschen. Um sich diesem Konsumwahn mal etwas anders zu nähern, hat sich unsere Autorin Svenja einer literarischen Form gewidmet.[divide]

K ann
O hne
N eue
S achen
U nmöglich
M ensch sein

Wie sieht es wohl aus das Monsterlein
Schleicht sich in unsere Leben rein
Schon als Kleinkind geht es los
Es lag in unserm Wiegenschoß

Es kommt öfter bist du älter
Denn dann hast du Gehälter
Es redet dir ein
geizig zu sein

  • Doch eigentlich ist es ganz allein
  • Kann nicht mal ES selber sein
  • Will immer nur das wir was kaufen
  • Es ist für ES zum Haare raufen
  • Denn immer wenn wir sagen Nein
  • Schluckt ES runter einen Stein
  • So wird es dicker und auch rund
  • Weniger kaufen ist für ES ungesund

Weihnachten Konsummonster

Das Monster sagt du bist schlecht
Kommst ohne ES nicht zu recht
Braucht immer wieder neue Sachen
Das Konsummonster kann es nicht lassen

Wir versuchen Lücken zu füllen
Indem wir unser Leben zu müllen
Kaufen Dinge die wir nicht brauchen
Bis unsere Kreditkarten rauchen

  • Es scheint damit glücklich zu sein
  • Und spuckt aus Stein für Stein
  • Denn du hast sein Glück bezahlt
  • Es hat dir dein Gehirn verstrahlt
  • Kannst die Massen gar nicht sehn
  • Und das Kaufen nicht verstehen
  • Doch wie eine Marionette
  • Drehst du Pirouette für Pirouette

Zu Weihnachten braucht es Zeit
Bin nicht für Ausgaben bereit
Werte gingen verloren
Das Monster hat sie uns gestohlen

Im Mittelpunkt stehn die Familien
Nicht Pralinen oder Lilien
Einander zuhörn und auch sehn
Sich umarmen und verstehn

Fürsorge und Menschlichkeit
Können wir nicht kaufen
Vertrauen und auch Achtsamkeit
Sind uns entlaufen

Doch wir holn Sie uns zurück
Keinen Zweifel Stück für Stück

So wünsch ich dir liebes Monsterlein
Guten Appetitt Stein für Stein

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