Zeitgeschichte

Mondlandung – Realität oder doch nur ein amerikanischer Traum?

tt_back_viewWas an den Verschwörungstheorien zu 1969 wirklich dran ist
40 Jahre Mondlandung. Eigentlich sollte auch dieser Artikel mit überschwänglichen Lobeshymnen und amerikanisch angehauchter Euphorie beginnen. Aber halt! Unzählige Argumente scheinen dafür zu sprechen, dass die Mondlandung überhaupt nicht stattgefunden hat: die „wehende” US-Flagge, die unlogisch verlaufenden Schatten, oder auch die Sprunghöhe der Astronauten. Betrat Neil Armstrong tatsächlich am 20. Juli 1969 den Mond, oder war alles nur eine große Show – inszeniert von Amerikas Regierung?

Am 20. Juli 1969 war es soweit; 500 Millionen Zuschauer verfolgten gebannt, wie Pionier Neil Armstrong mit seinem „großen Schritt für die Menschheit” in die Geschichte einging. Dennoch glauben Verschwörungstheoretiker, die Mondlandung habe nie stattgefunden. Manch fragwürdiges Detail lässt sie aufhorchen und stutzig werden.

Zunächst einmal muss man wissen, welche Motivation es gegeben haben könnte, um eine Mondlandung zu simulieren. Da wäre zum einen der Machtkampf zwischen den USA und der Sowjetunion, der während des Kalten Krieges auf seinem Höhepunkt angelangt war. Zum anderen setzte das ehrgeizige Ziel John F. Kennedys, es innerhalb von zehn Jahren möglich zu machen, einen Menschen auf den Mond und wieder zurück zur Erde zu befördern die NASA stark unter Druck. Und dann hatte die Sowjetunion auch noch mehr Erfolge in Sachen Weltraum zu verzeichnen als Amerika. An diesen Konkurrenzkampf und Zeitdruck seitens der NASA knüpfen die Verschwörungstheorien an. Doch was genau ist es nun, das den Kritikern so unstimmig erscheint? Hier ein paar „Beweise” für den vielleicht größten Schwindel aller Zeiten: Zum einen wäre da das wohl bekannteste Beispiel: Die Flagge. Diese dürfte durch die fehlende Atmosphäre auf dem Mond eigentlich nicht wehen. Auf den Filmaufnahmen sieht es jedoch danach aus. Ein scheinbar klarer Beweis, dass dies so auf dem Mond nicht stattgefunden haben kann. Dieses Argument lässt sich jedoch leicht entkräften: An der Fahne wurde laut Angaben der NASA eine Querstange so befestigt, dass der Eindruck einer wehenden Fahne entstand.
Ok, damit war es wohl nichts, wie sieht es dann mit den Schatten aus? Wieso wirken die Schatten zweier Astronauten manchmal so unterschiedlich, obwohl doch die Sonne die einzige Beleuchtungsquelle auf der Mondoberfläche ist? Wurde hier doch mit mehreren Studioscheinwerfern gearbeitet? Nein, auch hier lässt sich schnell eine plausible Erklärung finden: Der Mond ist keine ebene Fläche, sondern mit Kratern übersäht. Je nach Bodenbeschaffenheit wird also der Schatten der Astronauten gestreckt oder gestaucht.
Ähnlich sieht es mit der Sprunghöhe der Astronauten aus. Wie kann es sein, dass die Astronauten laut den Aufnahmen gerade mal um die 60 cm hoch springen? Müssten sie nicht dank der Schwerkraft viel höher und weiter springen können? Hier sind die Anzüge schuld. Diese waren mit 80 Kilogramm viel zu schwer, als dass hohe Sprünge damit möglich gewesen wären. Aber immerhin – auf der Erde hätte man mit ihnen gar nicht springen können. Auch wenn das Gewicht der Astronauten und deren Ausrüstung durch die geringere Schwerkraft des Mondes reduziert wurden, blieb deren Masse dennoch gleich. Ja, tatsächlich, es gibt einen Unterschied zwischen dem Gewicht und der Masse eines Körpers. Genauere physikalische Erläuterungen bleiben an dieser Stelle jedoch erspart. Fest steht, dass auch bei Vermutungen über die Sprunghöhe ein Gegenargument nicht lange auf sich warten lässt.

So könnte es nun noch seitenweise weitergehen: These – Gegenargument – These – Gegenargument und so weiter. Letztendlich gibt es keinen einzigen eindeutigen Beweis, der für eine gefälschte Mondlandung spricht. Die meisten lassen sich durch logische Begründungen ziemlich schnell entkräften. Doch wer weiß, vielleicht war die NASA einfach nur zu geschickt und man wird es nie herausfinden. Was uns bleibt ist eine vermeintliche Erkenntnis: Eine Landung auf dem Mond und die Erforschung dessen ist uns Menschen möglich. Und möglicherweise wird sich eines Tages jeder persönlich davon überzeugen können.

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(Text: Julia Jung)

Julia J.

Hauptberuflich ist Julia Weltenbummlerin, nebenberuflich studiert sie Politik. Wenn sie nicht gerade durch Australien, Neuseeland, Südafrika oder Hongkong reist, schreibt sie ein paar Zeilen für back view und das schon seit 2009.

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