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Die nächste Stufe von back view

Was machen vierzehn junge Journalisten, wenn sie an einem sonnigen Muttertag im Hinterhof einer Jugendherberge sitzen? Sie gründen einen Verein. Die Redakteure und freien Mitarbeiter des Online-Magazins back view trafen sich am Wochenende vom zehnten bis zum elften Mai in Frankfurt am Main, um ihrem gemeinsamen Projekt Vereinsstatus zu verleihen. Doch bis es dazu kommen konnte, lag noch viel Arbeit vor den Nachwuchsjournalisten rund um die back view-Chefredakteure Konrad Welzel und Heelai Noor.

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Seit etwas mehr als einem Jahr schreibt ein harter Kern von engagierten Autoren regelmäßig Artikel für das Projekt. Neben dem reinen Schreiben von Artikeln findet im Hintergrund ein hoher organisatorischer und finanzieller Aufwand statt. Die Domain muss bezahlt werden, Interview-Partner und Themen werden organisiert und die durchweg ehrenamtlichen Mitarbeiter müssen betreut und motiviert werden. Vor allem Letzteres erwies sich schon von Beginn an als schwierig, da zwar viele junge Leute Interesse an der Arbeit bei back view zeigen, einen oder zwei Artikel verfassen, dann jedoch nicht mehr auf E-Mails reagieren.

Zudem bestand das Problem, dass es schwer ist, Werbepartner oder Spendengelder zur Deckung der Kosten zu bekommen, so lange das Projekt keinen juristischen Status hat. Um diese Probleme zu lösen und die Konstanz der redaktionellen Arbeit zu erhöhen, hatten Konrad Welzel und Heelai Noor die Idee, einen Verein zu gründen. Also haben sie in Rücksprache mit den Autoren einen Termin festgelegt, eine Satzung vorbereitet und noch einen Workshop zum Thema „Karrierewege für Nachwuchsjournalisten“ im Medienhaus Frankfurt organisiert.

Am Samstag traf sich also die Redaktion und erarbeitete unter der Leitung von Andreas Fauth, Redaktionsleiter der „Evangelischen Kirchenredaktion Hit Radio FFH“ individuelle Möglichkeiten, sich im Bereich der Medien weiter zu entwickeln. Im Anschluss stellte er seine eigene Arbeit vor und vermittelte einen Eindruck davon, wie viel Arbeit, Ausbildung und Analysearbeit hinter dem steckt, was rund um die Uhr aus dem Radio kommt. Der Sonntag betraf dann ausschließlich die Redaktion des Online-Magazins. Details der Satzung wurden ausdiskutiert, verschiedene Möglichkeiten gegeneinander abgewogen und per Abstimmung mit Handzeichen entschieden. Streckenweise wurde die Diskussion lautstark und lebhaft. Summa summarum war sie jedoch effektiv, denn nach einigen Stunden konzentrierter Arbeit konnte die Satzung verabschiedet werden.

Wesentlicher Bestandteil der Satzung ist die Trennung zwischen dem Verein als solchem und der Redaktion. Der Verein soll der Redaktion zuarbeiten und die Redaktion ist allein für die inhaltliche Arbeit verantwortlich. Das heißt, dass der erste und der zweite Vorsitzende Teil der Redaktion sein können, jedoch nicht zwangsläufig sein müssen. So wurden dann auch die bisherigen Chefredakteure Konrad Welzel und Heelai Noor in den Vorstand gewählt, Schatzmeister wurde Marcel Escher. Den Rest des Tages befasste man sich mit inhaltlichen und organisatorischen Dingen, einige Ressorts wurden neu verteilt oder abgespeckt, Themenvorschläge diskutiert und die redaktionelle Arbeit der nächsten Wochen besprochen.

Alles in allem erfuhr das Projekt back view an diesem Wochenende einen wichtigen Punkt in seiner Geschichte und es wird spannend bleiben, die weitere Entwicklung des redaktionellen Netzwerks zu beobachten.

(Text: Martin Böcker)