Handball

Deutscher Handball dominiert Europa

Nach dem EHF Cup und dem Cup Winner’s Cup ging auch der Champions League Titel am vergangenen Wochenende nach Deutschland. Damit gingen wieder einmal  die drei wichtigsten europäischen Handballtitel an die Bundesrepublik. Die HBL verteidigt ihren Ruf als stärkste Liga der Welt und der THW Kiel bestätigt einmal mehr seine europaweite Dominanz.

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Schon drei Minuten vor Spielende schallten die Fangesänge durch die Göppinger Halle. Nach einem Unentschieden im Hinspiel gegen den französischen Verein aus Dunkerque führten die Göppinger in eigener Halle in der Halbzeit schon knapp 15:14 und gewannen am Ende mehr als verdient mit einem 34:28. Der EHF Pokal, der erste von drei möglichen Europapokalen, ging somit schon am Donnerstag nach Deutschland und nach 2011 auch schon zum zweiten Mal an Frisch Auf Göppingen.

Flensburg wieder auf Titeljagd
Dass auch der Europapokal der Pokalsieger in diesem Jahr den Weg  nach Deutschland finden  würde, war schon nach den Halbfinals klar, denn das Finale hieß SG Flensburg-Handewitt gegen VFL Gummersbach. In einem packenden Hinspiel vor ausverkaufter Halle in Gummersbach am vergangenen Wochenende sicherte sich die SG in der letzten Minute einen hauchdünnen Ein-Tore Vorsprung und somit einen leichten Vorteil für das Rückspiel  auf heimischem Boden. Echte Finalstimmung herrschte dann am Freitag in Flensburg, wo 6.000 heimische Fans den Gummersbachern mächtig einheizten und Matthias Anderson im Flensburger Tor schließlich auch die letzte Chance für den VFL auf einen Titel verhinderte.

Die nördlichste Mannschaft Deutschlands um Trainer Lubomir Vranjes führte in der Halbzeit schon souverän und gewann nach einer kurzen Schwächephase in der zweiten Halbzeit letztlich mit 32:27 gegen den Traditionsverein aus Gummersbach. Nach dem verlorenen DHB Pokalfinale in Hamburg nur zwei Wochen zuvor hat die SG nun also doch noch einen Titel und krönt damit eine sehr erfolgreiche Saison. Für die SG war es der erste Titel seit sieben Jahren und nach 2001 der zweite Cupsieger Cup.

Auch in der Champions League wird Deutsch gesprochen
Und auch am Wochenende ging es um europäische Titel: Zum dritten Mal stand in Köln das Champions League Final Four der EHF an. Im rein deutschen Halbfinale traf dort zunächst der THW Kiel auf die Füchse Berlin; eine deutsche Mannschaft würde also auf jeden Fall im Finale am Sonntag stehen. Die Frage war nur, ob es zum wiederholten Male der THW Kiel schaffen würde oder ob das Hauptstadtteam in Köln die Überraschung schaffen könnte. Die Füchse hielten gut mit und hatten die „Zebras” am Rande einer Niederlage. Am Ende war es das kleine Quäntchen Glück auf Kieler Seite: Die Nordlichter gewannen das Halbfinale mit 24:25 und zogen damit nach 2010 zum zweiten Mal in das Finale des Kölner Final Four ein.

Drei Titel gehen nach Deutschland
Ähnlich spannend gestaltete sich das zweite Halbfinale, in dem sich der spanische Tabellenführer Atletico Madrid (Früher Ciudad Real) und der dänische Tabellenführer AG Kopenhagen gegenüber standen. Das Halbzeitergebnis spiegelte das erste Halbfinale wider: Kopenhagen führte mit 12:15. Doch nach der Halbzeitpause machten sich Fehler im dänischen Spiel bemerkbar, der Ball lief nicht mehr flüssig genug und Madrid kam zu immer mehr Torchancen. Letztlich schafften es die Spanier, das Spiel zu drehen und gewannen mit 25:23.

Im Finale am Sonntag standen sich damit dieselben Mannschaften wie beim ersten Final Four 2010 gegenüber (damals Atletico noch als Ciudad Real). Und ähnlich wie 2010 hatten die Kieler Zebras die ausverkaufte Lanxess Arena auf ihrer Seite. Es war ein hart umkämpftes Spiel und kurz vor Schluss sah es noch einmal so aus, als ob die Spanier doch noch nicht ganz aufgegeben hätten, doch der Rekordmeister war zu stark. 26:21 hieß es schließlich für die Mannschaft von der Förde. Damit ging nicht nur der dritte europäische Pokal nach Deutschland, sondern nach der Meisterschaft und dem DHB Pokal auch der dritte Pokal nach Kiel – die Zebras sind derzeit einfach nicht zu stoppen.

(Text: Carplin Schmitt)

 

Carolin S.

Ich habe 2009 angefangen für back view zu schreiben, damals vor allem im Bereich *Sport*. Mittlerweile schreibe ich auch über andere Themen und versuche mein Studium der Anglistik und Amerikanistik auch ab und zu mit meinen Artikeln zu verknüpfen.

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