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Deutsche Mannschaften auch in diesem Jahr die Könige Europas

Am vergangenen Wochenende wurde zum vierten Mal das VELUX EHF Champions League Final Four in Köln ausgetragen. Anders als beim Fußball wird der König Europas beim Handball in einem zweitägigen Turnier gekrönt, das seit 2010 in der Lanxess Arena ausgetragen wird. [divide]

Zum ersten Mal war in diesem Jahr der polnische Meister KS Vive Targi Kielce dabei. Weitere Turnierteilnehmer, und somit die besten Mannschaften Europas, waren der spanische Meister FC Barcelona Intersport, der HSV Hamburg sowie der Deutsche Meister und Pokalsieger THW Kiel.

Der Final Four Neuling aus Kielce musste gleich im ersten Spiel gegen den achtmaligen Champions-League-Sieger aus Barcelona ran. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel setzte sich am Ende die Klasse des Spanischen Meisters durch und die Katalanen zogen mit 23:28 in das Finale ein.

Das zweite Halbfinale war ein rein deutsches und elektrisierte die Halle von Beginn an. Passenderweise mit einer Neuauflage von Tina Turner’s „Simply the best“ eingeleitet, boten beide Mannschaften ein großartiges Spiel, das ebenso gut das Finale hätte sein können. Die rund 20.000 Fans in der Kölner Lanxess Arena wurden Zeuge als der HSV Hamburg sein vorheriges Versprechen wahr machte und im dritten Aufeinandertreffen in dieser Saison letztlich als verdienter Sieger aus der Partie ging. Die Hamburger führten früh, der THW hatte HSV1merkliche Defizite vor allem im Abwehrverhalten und Thierry Omeyer im Kieler Kasten hatte einen für seine Verhältnisse untypisch schlechten Tag erwischt. Am Ende einer im Endeffekt niemals gefährdeten Partie gewann der HSV 33:39, getreu dem Motto „aller guten Dinge sind drei“, und zog somit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Champions League Finale ein. Bester Spieler der Partie war der Hamburger Domagoj Duvnjak, der sich mit dem Sieg seinen 25. Geburtstag versüßen konnte.

Der Finaltag wurde vom Spiel um Platz drei eingeleitet. Während der Neuling aus Polen sich noch einmal kräftig ins Zeug legte und den hunderten mitgereisten Fans eine grandiose Leistung bot, war beim THW Kiel merklich die Luft raus. Erst in den letzten zehn Minuten des Spiels schafften es die Kieler, noch einmal heran zu kommen und somit zumindest die größte Blamage abzuwenden. Der knappe Endstand von 31:30 steht jedoch in keiner Relation zur tatsächlichen Leistung des Kieler Clubs, der somit letztlich nur Platz vier belegte.

Es folgte ein Finale wie es an Spannung und Brisanz kaum zu überboten gewesen wäre. 60 Minuten lang kämpften der FC Barcelona und der HSV Hamburg mit allem, was das Handballherz begehrt und boten dem Publikum nicht nur eine spannende sondern vor allem auch eine qualitativ hochwertige Partie, in der sich keine der beiden Mannschaften deutlich absetzen konnte. Zur Halbzeit führte noch der FC Barcelona bevor der HSV dann in der zweiten Hälfte die Oberhand gewann. Doch die Katalanen gaben sich nie auf und schafften am Ende den Ausgleich kurz vor Schluss. Die Halle tobte, das Spiel ging in die Verlängerung.

Wieder war es der HSV, der sich in den ersten fünf Minuten einen kleinen Vorteil verschaffen konnte. Angepeitscht von der ausverkauften Lanxess Arena erkämpften sich die Jungs von Martin Schwalb Tor um Tor und gingen mit einer hauchdünnen Führung in die zweiten fünf Minuten. Die Halle stand Kopf, niemanden hielt es mehr auf den Sitzen als die letzten Minuten runter liefen und der HSV weiterhin mit einem Tor führte.

Nach einem letzten Freiwurfversuch war es dann endlich offiziell: Der HSV Hamburg bezwingt den FC Barcelona im ersten Aufeinandertreffen mit 29:30 nach 70 Minuten Spielzeit und ist neuer Champions League Sieger 2013. Damit haben sich die Zukunftssorgen des Bundesligavereines auch erst einmal gelegt. Die Champions League Qualifikation hatte man in diesem Jahr in der Bundesliga knapp verpasst aber als amtierender Meister ist das Team von der Elbe auch nächstes Jahr wieder in der Königsklasse dabei.

 

(Text: Carolin Schmitt / Fotos: Katrin Fett und Carolin Schmitt)

Carolin S.

Ich habe 2009 angefangen für back view zu schreiben, damals vor allem im Bereich *Sport*. Mittlerweile schreibe ich auch über andere Themen und versuche mein Studium der Anglistik und Amerikanistik auch ab und zu mit meinen Artikeln zu verknüpfen.

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