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Der Architekt bleibt

Das Fundament bleibt bestehen. In Dortmund durfte heute groß gejubelt werden, denn Jürgen Klopp verlängerte seinen Vertrag bis 2018. Nach dem Trainer soll nun auch Manager Michael Zorc seinen Kontrakt ausbauen. Nach einigen schmerzhaften Abgängen ist dies eine überaus positive Nachricht für den BVB. [divide]

Kagawa, Götze, Lewandowski… Bald auch noch Reus oder Gündogan, um die sich beide Gerüchte ranken? Die Liste der prominenten Abgänge ist lang. Doch irgendwie schien es so, als würde das die Borussen nicht so recht umwerfen. Sie kompensierten mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit bis dato jeden Abgang. Sie wurden beinahe noch besser.

Dass dies zu einem Großteil auch Jürgen Klopp zuzuschreiben ist, das wussten die BVB-Verantwortlichen nur allzu gut. Und auch der geliebte Trainer war begehrt: Chelsea, der DFB – sie galten alle schon als potenzielle Arbeitgeber des Hochemotionalen. Und so kommt diese Verlängerung des Vertrages, der ohnehin schon bis 2016 lief, doch sicherlich unerwartet.

Ruhe in Dortmund
Der BVB bindet damit seinen Grundpfeiler des Erfolgs auf über vier weitere Jahre ins gelschwarze Ruhgebiet. Was auch dadurch noch mehr Aussagekraft erhält, wenn man bedenkt, dass Klopp stets betonte, dass er jeden Vertrag erfüllen werde. So sagte er heute vor versammelter Presselandschaft auch, dass „bis 2018 keiner mehr kommen“ muss, um ihn abzuwerben.

Sie gehören zusammen
Diese Nachricht sorgt zunächst für Ruhe in Dortmund, schließlich geistert täglich das Verlustangst-Gespenst durch die BVB-Katakomben: Nichts schien unmöglich, nicht mal, dass der große FCB aus Süddeutschland Klopp als Junior-Adjutanten Pep Guardiola zur Seite stellt…

Klopp aber setzt ein Zeichen, ein Zeichen über Dortmund hinaus. Dies betonte auch der Trainer selbst. Der 46-Jährige genießt ein in dieser Branche überaus ungewöhnlich großes Vertrauen seiner Arbeitgeber. Klopp arbeitet seit sechs Jahren im Verein, sein Vertrag wurde zu Beginn in einer schwierigen Phase verlängert. So schweißte sich von selbst zusammen, was scheinbar zusammen gehört.

In diese Kerbe schlug auch Joachim Watzke auf der Pressekonferenz: „Da man nicht trennen soll, was zusammengehört, haben wir den Vertrag mit dem Cheftrainer und seinem Team erneut verlängert.“ Wer auch immer als Spieler noch so geht, Kloppo wird erst mal bleiben. Das ist eine gute Erkenntnis für den BVB. Und trotzdem wird man natürlich hoffen, dass der Verbleib des Trainers auch Vorbildfunktion für Spieler wie Gündogan, Reus oder Hummels haben wird.

Der Architekt des Erfolgs hat verlängert, es sollen die Baumeister Watze und Zorc folgen. Das ist eine wunderbare Salbe für das zuletzt geschundene BVB-Herz. „Jürgen steht für die Weiterentwicklung dieser Mannschaft. Er ist der perfekte Trainer für den BVB“, so sagte es Michael Zorc. Die Weiterentwicklung der Mannschaft, die kann Klopp allem Anschein nach noch bis 2018 weiterführen. Man darf gespannt sein, wohin der Weg gehen wird…

(Text: Jerome Kirschbaum)

Jerome K.

Jerome schreibt am liebsten über Sport, wenn er denn nicht selbst auf einem Platz steht. Seit Oktober 2010 verdingt sich Jerome als Schreiberling für back view, neben den Leibesübungen widmet er sich sich auch politischen Themen. Im wahren Leben musste Jerome zahlreiche Semester auf Lehramt studieren, um dann schlussendlich doch etwas ganz anderes zu werden.

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