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Bunter, schriller, größer

Dass es Amerikaner vor allem in der Weihnachtszeit etwas kitschiger mögen ist ein allseits akzeptiertes Vorurteil. Die Geschenke werden von Santa Claus gebracht und dieser ist vornehmlich rot-weiß gekleidet, geprägt durch die Coca-Cola Company – typisch konsumorientiertes Amerika.
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Dank zahlreicher Hollywood-Filme kennen wir uns sowieso bestens mit den amerikanischen Traditionen aus. Soweit die Vorurteile, aber wie sieht es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun wirklich mit den weihnachtlichen Festlichkeiten aus?

thanksgivingDie Vorbereitungen für das heiligste christliche Fest beginnen Ende November mit dem bekannten „black friday” – dem Morgen nach Thanksgiving. An diesem Tag gibt es unglaublich viele günstige Angebote, weshalb jeder Amerikaner sich auf die Socken macht, um einkaufen zu gehen. Ursprünglich war der „black friday” dafür gedacht, bereits die ersten Weihnachtsgeschenke kaufen zu können.
Der Name bezieht sich darauf, dass die Geschäfte spätestens nach diesem traditionellen Konsumrausch schwarze Zahlen schreiben werden. Mittlerweile wird dieser Tag allerdings mehr dazu genutzt für sich selbst Schnäppchen zu ergattern, anstatt Geschenke für seine Liebsten zu finden.

Während der nächsten Tage beginnt dann auch das Schmücken der Häuser. Diese werden aufwändig mit Rentieren, Schneemännern und bunten Lichterketten herausgeputzt. Die erste vollständige in Betriebnahme der Beleuchtung wird oftmals zusammen mit Freunden oder mit der ganzen Stadt gefeiert. Dabei gibt es Kinderpunsch und viele süße Leckereien. Im Vordergrund steht dabei vor allem das Zusammensein mit Freunden und Familie. In den Kaufhäusern und kleinen Geschäften in den Gassen der Fußgängerzone wird für die kommenden Wochen Weihnachtsmusik und -dekoration das Bild beherrschen und für weihnachtliche Stimmung sorgen.

Der Weihnachtsbaum fürs Wohnzimmer wird ungefähr zwei Wochen vor dem Fest aufgestellt und geschmückt. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um eine Tanne, Fichte oder einen Plastikbaum handelt. Auch bei der Dekoration gibt es keine Grenzen und Ideen lassen sich in den vielen kleinen Weihnachtsgeschäften finden, welche neben schlichten Motiven auch allerhand Kuriositäten anbieten, wie beispielsweise die Maskottchen der favorisierten Baseballmannschaft oder dem College der Kinder als Christbaumfiguren. Diese Läden erfüllen dann meist auch das Klischee, denn man weiß vor lauter Glitzer und Farben gar nicht so recht wo man hinschauen soll.

Der amerikanischen Tradition zufolge bringt Santa Claus zusammen mit seinen acht Rentieren in der Nacht auf den 25. Dezember die Weihnachtsgeschenke. Um in die Häuser zu kommen benutzt er den Kamin, weswegen es in vielen Familien üblich ist Weihnachtssocken an den Sims zu hängen. Als kleine Stärkung für den Weihnachtsmann und seine Rentiere stellt man eine kleine Schale Milch und ein paar Kekse in das Wohnzimmer, denn Santa hat noch eine lange Nacht vor sich. Die Bescherung findet deswegen erst am Morgen des 25. Dezembers statt. Traditionell wartet man auf alle Familienmitglieder, um sich gemeinsam an den Gaben zu erfreuen. Der restliche Tag wird zusammen mit der Familie oder Freunden und vor allem viel leckerem

Essen verbracht. Und auch Santa Claus kehrt nach seiner anstrengenden Nacht zurück zum Nordpol, seinem Zuhause, und verbringt den Tag mit seiner Frau – Mrs. Claus.

(Text und Foto: Johanna Zapf)

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